Autor | Pattison, Eliot |
Titel | Der fremde Tibeter |
Originaltitel | The Skull Mantra |
Genre | Krimi |
Seiten | 492 |
Erscheinungsjahr | 1999 |
Auszeichnungen | Edgar Award (1999) |
Verfilmungen | |
Verlag | Aufbau |
Website des Autors | www.eliotpattison.com |
Wertung | |
Inhalt
Eine Arbeitskolonne von Sträflingen findet in den Bergen Tibets eine Leiche, der jemand fein säuberlich den Kopf
abgetrennt hat. Shan, ein ehemaliger Inspektor und Häftling, soll den Fall übernehmen. Es muss rasch ein Schuldiger
gefunden sein, bevor eine Gruppe amerikanischer Touristen zu Besuch kommt. Tibetische Mönche oder Gegner
des Kommunismus sollen belangt werden. Doch findet sich der Täter nicht unter den Freiheitskämpfern? Oder etwa
in den Reihen der Regierung?
Rezension
Mit Tibet hat sich der Autor eine faszinierende, uns völlig fremde Kulisse als Schauplatz seines Romans ausgesucht
und es gelingt ihm vortrefflich, uns diese Kultur ein wenig näher zu bringen. Man erfährt viel Wissenswertes und
bewundert die ungebrochene Friedfertigkeit und Sanftmut der Tibeter angesichts der brutalen Unterdrückung
durch die Kommunisten Chinas, welche die gesamte Geschichte und Tradition eines Volkes zerstören wollen. Einmal
mehr wird einem klar, warum man sich für die Befreiung Tibets einsetzen sollte und warum es schon so viele tun.
Das bildet den reich ausgestatteten Hintergrund des Buches, der aber, das vergisst man bei all der Politik-Lektüre
ein wenig, doch als Krimi gedacht war. Aber leider nur am Rande. Ehrlich gesagt habe ich mehrmals den Überblick verloren aufgrund
all der fremdartigen Namen und diversen Verstrickungen und musste daher mehrere Passagen zweimal
lesen, bevor ich wieder wusste, worum es ging. Lag es an mir, dass ich mich durch diese Wirren geradezu
hindurchkämpfen musste? Wie schon vorhin angedeutet, hat mich der Fall (genau wie den Autor) irgendwann gar
nicht mehr interessiert, er hat sogar gestört in der Erzählung über die fernen Orte, an die mich Patterson
entführte. Fazit: Ein leidlich spannender Krimi mit enttäuschendem Plot, aber ein faszinierender Einblick in eine fremde
Kultur.