Autor | Pirinçci, Akif |
Titel | Das Duell |
Originaltitel | |
Genre | Krimi |
Seiten | 271 |
Erscheinungsjahr | 2002 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Eichborn |
Wertung | |
Inhalt
Wieder ein neuer Fall für Francis, den in die Jahre gekommenen Kater und Detektiv aus Leidenschaft oder
besser gesagt aus Eitelkeit. Ein Artgenosse hängt in dem verschneiten Garten der Nachbarschaft und es
ist offensichtlich, dass er tot ist. Francis ist eben noch dabei, seine Schlüsse zu ziehen, da funkt ihm ein
junger Aufschneider namens Adrian dazwischen. Der altgediente Kater fühlt sich vor der anwesenden
Damenwelt vorgeführt und im Ehrgeiz gepackt - dieser Fall will gelöst sein! Doch das ist gar nicht so
einfach, zumal die beteiligten Vertreter der Gattung Felidae ihn ständig an der Nase herumführen...
Rezension
Dank des locker-süffisanten Tons des Ich-Erzählers Francis ist man sofort voll drin in der Welt unserer vierbeinigen Freunde, die sich leider nur wenig von der unsrigen unterscheidet. Hier wird geredet, gestrittten,
den Frauen hinterhergejagt und natürlich den Mördern, die es hier auch gibt. Pirincci beschreibt sehr anschaulich die verträumte Winterlandschaft, in dessen Idylle diese grausige Tat einbricht. Dann beginnt der
Irrgarten, in den der Autor den Leser hineinführt und in dem er sich vor lauter Windungen und Wendungen
selbst nicht zurechtfindet. Bei dessen Konstruktion ging es leider über die Grenze des Glaubwürdigen
hinaus und wird viel zu abgefahren. Klar wollte Pirincci mit einem Knalleffekt aufwarten, doch hat er meiner
Meinung nach übertrieben und so vor allem das Ende versaut. Die immer wieder entstehenden logischen
Löcher konnte er am Schluss nicht plausibel stopfen und Francis hilfloses Stolpern hin zur Aufklärung
hat zu meiner Enttäuschung über dieses Buch beigetragen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Ähnlichkeit mit dem ersten Teil der bis dato sechs erschienenen Bände um den
tierischen Detektiv, der von der Grundidee her übereinstimmt. Schade, ich hätte mir viel eher ein "altmodisches" Kriminalstück um Francis und seine Spürnase gewünscht, zumal er mit seiner lockeren, wenn
auch etwas eitlen Art sehr sympathisch ist und sich hier teils wirklich dämlich anstellt. Doch unterhaltsam
war es allemal und ich kam in den Genuss eines äußerst putzigen Einbandes - richtige Pfotenabdrücke
in der Kartonage der gebundenen Ausgabe! Ein Lob dafür an den Eichborn-Verlag.