Autor

Schätzing, Frank

Titel

Tod und Teufel

Originaltitel

Genre

Historischer Krimi

Seiten

457

Erscheinungsjahr

2002

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Goldmann (Teil v. Random House)

Website des Autors

www.frank-schaetzing.com

Wertung

Inhalt

Es ist das Jahr 1260, Jacop der Fuchs ist ein Herumtreiber und Dieb. Just an diesem Abend ist er wieder unterwegs und zwar hat er es auf die Äpfel in den Gärten des Erzbischofs abgesehen. Während Jacop nach den reifen Früchten greift, bemerkt er einen Mann hoch oben auf dem Gerüst des noch im Bau befindlichen Kölner Doms. Ein Schatten huscht geran und stößt den Mann in die Tiefe. Der Dombaumeister ist jedoch nicht sofort tot, er flüstert dem herbeieilenden Jacop noch etwas zu. Aber da ist ja noch der Mörder und der hat Jacop schon entdeckt. Die Jagd beginnt...

Rezension

Gar nicht mal übel was laut Klappentext schnell zum Bestseller avancierte. Noch dazu von einem Deutschen, der sein Buch mit historischen Exkursen in die finstere Zeit des Mittelalters versieht, als Kirche und Adel um die Vorherrschaft in der Handelsstadt Köln kämpfen. Natürlich gibt es eine Verschwörung und auf der Gegenseite die obligatorischen "Aufgeklärten", die sich weder durch Herrscher noch durch die Religion knechten lassen und Hercule Poirots kleinen, grauen Zellen in nichts nachstehen. Gut ist, es endet nicht alles so wie erwartet. Schlecht ist, es entwickelt sich vieles so, wie erwartet. Schließlich lässt sich der abgebrühte Leser von heute in nichts etwas vormachen.
Genauso wie der Inhalt flott erzählt ist, ist das Buch auch geschrieben (bzw. gelesen). Haken tut die Sache aber bei den in meinen Augen bemüht witzigen und übertriebenen Kabbeleien zwischen dem älteren Brüderpaar und ab und an hat man auch eine Geschichtsstunde über sich ergehen zu lassen. Man verstehe mich nicht falsch, ich mag es, wenn ich bei einer Lektüre auch etwas lernen kann. Doch der Autor gerät für meinen Geschmack teilweise zu sehr ins schwadronieren, so dass ich ganze Abschnitte über Leute lesen muss, mit denen ich überhaupt nichts verbinde, außer, dass sie eben um die Zeit rum gelebt haben. Historischer Hintergrund schön und gut, aber da fehlt mir einfach die Würze zu den nackten, lieblos aufgereihten Fakten. Letzter Punkt: Die Personen können sich nicht richtig zu Persönlichkeiten entwickeln, da sie in den Geschichtslektionen und der Action untergehen und so blass bleiben, dass ich nicht richtig um sie bangen konnte. Doch wen dies zum einen nicht stört oder zum anderen einen, äh, sich keinen Deut um meine Rezension schert, kann sich immerhin für ein paar Stunden locker-leichter Unterhaltung widmen.
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