Autor | Schlink, Bernhard |
Titel | Der Vorleser |
Originaltitel | |
Genre | Drama |
Seiten | 207 |
Erscheinungsjahr | 1995 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | The Reader (2008) |
Verlag | Diogenes |
Wertung | |
Inhalt
Der Schüler Michael Berg bekommt die Gelbsucht und übergibt sich auf offener Straße. Eine Frau mittleren
Alters kümmert sich um ihn und nimmt ihn mit hoch in ihre Wohnung. Zufällig beobachtet er sie beim Umziehen und kann seither an nichts anderes mehr denken. Er, erst 15, beginnt eine Affäre mit der über 30-jährigen...
Rezension
In einem sehr knapp gehaltenen Stil erzählt Schlink aus der Sicht des Schülers dessen Leidenschaften und
Wünsche, wirkt dabei aber in meinen Augen wie ein älterer Herr, der seine sexuellen Gelüste auslebt.
Es wirkt schon fast peinlich, wie sich der Autor in einen Jugendlichen einzudenken versucht. Dazu noch
Frau Hanna Schmitz, die gleichgültig ihr Leben lebt und irgendwie ebenso gefühlsarm die Affäre mit
Michael anfängt. Eine Sogkraft entwickelt sich hier fürwahr nicht, da die Gespräche und die Handlung aufgesetzt und künstlich wirken. Langweilig fand ich es, da die kurzen Sätze sang- und klanglos an einem
vorbeirauschen und dabei weder in die Tiefe, noch in die Breite gehen. Schlink versteht es meiner Meinung
nach einfach nicht, ein authentisches Gefühl für die Personen und die Situation zu entwickeln oder gar im
Leser zu wecken. Dafür reicht sein schlichtes Können einfach nicht aus.