Autor

Schnitzler, Arthur

Titel

Traumnovelle

Originaltitel

Genre

Drama

Seiten

92

Erscheinungsjahr

1926

Auszeichnungen

Verfilmungen

Eyes Wide Shut (1999)

Verlag

Reclam

Wertung

Inhalt

Seit über zehn Jahren sind Albertine und Fridolin verheiratet, er ist Arzt und sie Hausfrau und Mutter. Von außen betrachtet scheinen sie glücklich, doch in Wirklichkeit leben sie aneinander vorbei. Als Albertine ihrem Mann von einem Traum erzählt, will Fridolin sich an ihr rächen, da er meint, darin ihren wahren Charakter erkannt zu haben. Er schleicht sich bei einem geheimen Maskenball ein...

Rezension

Das Büchlein war sehr flott gelesen und wirkt trotz seiner beinahe 80 Lenze überhaupt nicht veraltet, sondern spricht sicher immer noch sehr viele Leser an, die diese Problematik selbst kennen - die Entfremdung zwischen zwei (Ehe)Partnern. Was vorliegenden Fall so interessant macht, sind nicht nur die "Abenteuer", die Fridolin durchlebt, sondern das direkte Teilnehmen an seinen Gedanken. Dabei sind fast alle Handlungen, Geschehnisse und Bemerkungen von einer Symbolik durchtränkt, die einen Freud glücklich gemacht hätten, einen Zeitgenossen und Bewunderer Schnitzlers (s. Nachwort).
A propos Nachwort, Herr Scheible, der Verfasser eben dieses Epilogs war mir zu sehr ein Anhänger der alten psychoanalytischen Schule, deren Interpretationen mir teilweise ein wenig absurd schienen. Es sollte wohl jeder für sich entscheiden, welche Bedeutung er für sich aus dieser Novelle zieht - man muss ja nicht alles so akzeptieren, wie es geschrieben steht.
Auf alle Fälle ist dies ein sehr lehrreiches Buch, das mich in seinen Bann gezogen hat. Gewünscht hätte ich mir allerdings noch ein paar weitere Informationen über das Leben Schnitzlers, um der Geschichte eine Rahmen zu geben. Aber für € 2.60 kann man wirklich nichts falsch machen.