Autor | Sigurdardóttir, Steinunn |
Titel | Die Liebe der Fische |
Originaltitel | Ástin fiskanna |
Genre | Drama |
Seiten | 96 |
Erscheinungsjahr | 1993 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Rowohlt |
Wertung | |
Inhalt
Samanta führt ein ihrer Meinung nach erfülltes Singledasein, in welchem die Zufallsbekanntschaft Hans Örlygsson
ein Eindringling wirkt. Immer wieder sollen sich die beiden über den Weg laufen, doch Samanta weist den wie
selbstverständlich in ihrem Leben sich bewegenden Hans zurück...
Rezension
Mehr passiert in diesem Roman beileibe nicht und selbst für die knapp hundert Seiten ist das noch zu wenig. Manch
einer mag sich von der lakonischen Stimmung einfangen lassen, da die Protagonisten nicht den Eindruck machen,
als würden sie auf Erden wandeln. Traumgleich ziehen Jahre vorüber, in denen der Alltag die Stunden frisst und
das „Paar“, wenn ich es so nennen darf, scheint lediglich dann ins Leben zu treten, wenn es beieinander ist.
Die Begegnungen wirken zugleich sehr intim, da nicht viele Worte gemacht werden, als auch wie das Treffen
völliger Fremder. Schleierhaft blieb mir dabei die Motivation der Protagonisten, so zu handeln, wie sie es tun. Salopp
gesagt finde ich die beiden nicht ganz normal. Dieser Eindruck wird verstärkt durch das völlige Fehlen miterlebter
Gedanken und Gefühle, so dass ich geneigt bin zu glauben, selbst die Liebe der Fische sei wesentlich aufregender
als die der Ich-Erzählerin. Doch da passt der dem Roman vorangestellte Spruch „Die Liebe der Fische ist kalt wie
sie selbst“. Von diesem großartigsten aller Gefühle habe ich in vorliegendem Buch nichts gespürt, nicht einmal
Interesse von Seiten Hans oder Samantas an irgendetwas oder irgendjemandem. Dadurch erlahmte schließlich das
meinige zusehends, bis ich das Büchlein nach etwa der Hälfte für immer zuschlug. Melancholie in allen Ehren, der
als so treffsicher gepriesene Stil der Autorin ist geradezu karg und lädt zumindest mich nicht zum Verweilen ein.