Inhalt
Polizeichef Jeffrey Tulliver wollte eigentlich nur einen entspannten Abend mit seiner Exfrau auf einer Rollschuhbahn verbringen. Als jedoch eine Dreizehnjährige ihren Mitschüler mit einer Pistole bedroht, hat Tulliver keine andere Wahl, als sie zu erschießen. Sara Linton, Kinderärztin, Pathologin und geschiedene Gattin des Polizeichefs, übernimmt die Obduktion ihrer ehemaligen Patientin und fördert Erschreckendes zu Tage. Wurde Jenny missbraucht?
Rezension
Gleich zu Beginn wird die Beziehung zwischen Linton und ihrem Ex als ein Wechselbad der Gefühle geschildert und versucht, der weiblichen Leserschaft eine Identifikationsfigur zu bieten. Geplagt von Selbstzweifeln wegen ihrer großen Füße und der Wiederaufnahme der Kontakte mit Tulliver wagt sie sich an einen Fall, der einen ihrer Patienten betriff - besteht da kein Interessenskonflikt? Ich fände es an sich schon seltsam, mein Kind zu einem nebenberuflichen Pathologen zu schicken, doch in einer Kleinstadt hat man wahrscheinlich keine große Wahl.
Wohl aber bei der Auswahl seiner Lektüre und da suche ich mir nach 118 Seiten eine andere. Zum einen finde ich Slaughters Versuche fast peinlich, so etwas wie Charaktere zu erschaffen. Deren Verhalten wirkte auf mich allzu theatralisch, nicht natürlich, sondern erzwungen. Darüber hinaus fand ich die Geschichte überhaupt nicht fesselnd. Was müssen sich Autoren denn noch ausdenken, um den Leser zu schockieren oder die Konkurrenten versuchen auszustechen? Nach dem mäßigen "Belladonna" wird dies mein definitiv letzter Roman der Autorin.
Schon gewusst?
Der Ort Grant County, in dem die Romane spielen, ist frei erfunden, obwohl die Autorin zugibt, dass ihr eigener Geburtort in Georgia als Vorbild diente.