Autor | Sorokin, Vladimir |
Titel | Der himmelblaue Speck |
Originaltitel | Goluboc Salo |
Genre | Science Fiction |
Seiten | 396 |
Erscheinungsjahr | 1999 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | dtv |
Wertung | |
Inhalt
Im Jahre 2068 versuchen die von den Chinesen regierten Russen, einige ihrer berühmtesten Schriftsteller zu
klonen. Teils benötigen sie mehrere Anläufe, um solche Größen wie Nabokov, Tolstoi, Chechov oder Dostojewski
„herzustellen“. Die Kopien werden dazu benutzt, den himmelblauen Speck zu gewinnen, welcher von den Klonen
beim Schreiben abgesondert wird...
Rezension
So weit, wie in der Inhaltsangabe beschrieben, kam ich gar nicht, da ich mich vorher bereits ausgeklinkt hatte.
Sorokins äußerst, um es einmal nett auszudrücken, eigenwilliger Stil ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Eine
kleine Kostprobe? „Zu guter Letzt – Chechov-3. Sehr große Ähnlichkeit. Sogar gou fen, rips ni ma de. Obwohl
die Übereinstimmung nur 76% beträgt. Es gibt einen Defekt – der Magen fehlt. Nun, aber das ist eine xiao shi, wie
Väterchen Mo zu sagen pflegt.“ Es gibt zwar ein fünfseitiges Glossar am Ende des Romans, doch ehrlich gesagt
habe ich absolut keine Lust, jedes dritte Wort nachschlagen zu müssen. Okay, das ist jetzt übertrieben, aber die
ersten Dutzend Seiten verstand ich wirklich nur Bahnhof. Ein Autor kann von mir aus neue Ausdrücke erfinden
und welche aus fremden Sprachen mit einflechten, allerdings nicht in einem Ausmaß, in dem das Verstehen für
mich zum Glücksfall wird. Das Lesen des vorliegenden Buches fand ich nicht nur anstrengend, sondern geradezu
enervierend. Mag sein, dass Sorokin solch hehre Ziele hegt wie Kritik an blindem Glauben an die Wissenschaft,
am russischen oder chinesischen System – mein Fall ist „Der himmelblaue Speck“ wirklich nicht. Weg damit.