Inhalt
Tristram Shandy, ein Gentleman nach eigenen Angaben, berichtet über sein Leben und die Bewohner der kleinen
Stadt, in der er zur Welt gekommen ist. Da gibt es zum einen den Pfarrer, der aufgrund seiner Wohltätigkeit ein
Pferd nach dem andern zuschanden reiten lässt oder die Witwe, die sich eine Zulassung als Hebamme kauft und
der Mutter des Ich-Erzählers bei der Geburt hilft...
Rezension
Die Geschichte, des Gentleman Shandy ist eine derjenigen, die mit größter Aufmerksamkeit gelesen werden wollen,
wofür man allerdings in der richtigen Stimmung sein muss. Sterne ist nämlich ein Liebhaber der Abschweifungen
und das zerrte teilweise wirklich an meinen Nerven. Kaum ein Wort über Tristram, der zwar sofort über seine
Geburt berichtet, jedoch nicht über sein fünftes Lebensjahr hinauskommt. Stattdessen kommt er vom hundertsten
ins tausendste, flicht seine Meinung ein und beschreibt in größter Detailfülle die Personen seines Dorfes.
Das ist alles sehr nett zu lesen, zumal Sternes trockener Humor über manche Länge hinwegtröstet. Er versteht
sich darauf, die Absurdität seiner Figuren herauszustellen, ohne diese dabei ins Lächerliche zu ziehen. Tragik
vermischt sich mit Komik und fast vermeint man, Pfarrer Yorick mit seinem klapprigen Pferd vorüberreiten zu sehen.
Leider fand ich Sterne etwas arg weitschweifend in seinen Erzählungen und so bleibt dies ein Buch für geruhsame Stunden, in der ich die dafür notwenidge Langsamkeit des Lesens aufbringen kann.