Autor

Stoker, Bram

Titel

Dracula

Originaltitel

Dracula

Genre

Grusel

Seiten

539

Erscheinungsjahr

1897

Auszeichnungen

Verfilmungen

Dracula (1931)
Bram Stoker's Dracula (1992)
Dracula 2000 (2000)

Spielumsetzung

Dracula - Resurrection
(2000, Adventure)

Dracula: Origin
(2008, Adventure)

Dracula 3: Der Pfad des Drachen
(2008, Adventure)

Verlag

Ullstein

Wertung

Inhalt

Eigentlich wollte der Notargehilfe Jonathan Harker nur einen Grundstückskauf unter Dach und Fach bringen, doch er findet sich bald als Gefangener des unheimlichen Graf Dracula in Transsylvanien wieder. Wölfe streichen um das Schloss, alle Türen sind abgesperrt. Doch Harker muss dringend zurück, da seine Verlobte Mina auf ihn wartet und sich der Graf Richtung London aufgemacht hat, den jungen Mann dem Sterben überlassend...

Rezension

Mehr brauche ich ja nicht zu erzählen, das alles hat man so oder in ähnlicher Form schon ein Dutzend mal gesehen. Dennoch wollte ich mir mal das Original gönnen und war überrascht zu lesen, Dracula hätte einen Schnurbart und ein grausames Antlitz, obwohl er doch in den modernen Varianten immer als der Verführer dargestellt wird. Einmal Gebissene kann er zwar herbeirufen, aber das hat eher mit Macht zu tun.
Aufgebaut ist der Roman aus Briefen, Tagebucheintragungen und ein paar Zeitungsartikeln. Dadurch bleiben allerdings die Beschreibungen der Personen und der Umgebung ziemlich mager, man kennt von vielen nicht einmal deren Aussehen und sie bleiben ziemlich platt und klischeehaft. Frauen sind aufgrund des Alters dieses Romans sowieso nicht tonangebend (S. 261: "Ah, dann haben Sie sicher ein gutes Gedächtnis für Tatsachen, für Details? Das ist durchaus nicht die Regel bei einer jungen Frau."Tolles Kompliment, oder?). Dazu ist es völlig unmöglich, dass vier Bluttransfusionen so glatt vonstatten gehen - dann müssten besagte Herren die gleiche Bluttgruppe bzw. den gleichen Rhesusfaktor aufweisen und das scheint mir seeehr unwahrscheinlich. Anscheinend wusste man zu dieser Zeit noch nicht, dass es nicht gerade gesund ist, wenn man die falsche erwischt.
Außerdem geschehen viel zu viele Zufälle, so dass die Handlung sehr konstruiert wirkt. Die Verlobte des Notars ist die beste Freundin von Lucy, die ständig von Dracula angezapft wird. Deren Verehrer Dr. Seward arbeitet genau neben der neuen Hütte Draculas. Sein Patient ist zufälligerweise Anhänger des Grafen. Und Urlaub machen sie genau da, wo das Schiff aus Russland anlegt... Das könnte man eine Weile so weiterführen, aber dann würde diese Rezension genauso langweilig wie das Buch. Es hat schon seine ganz spannenden Passagen, aber die meiste Zeit wird über Nichtigkeiten gelabert und auch ewig um den heißen Brei geredet, vor allem von Van Helsing. Damals mag der Roman den Leuten noch Angst gemacht haben, aber heutzutage wirkt das ganze beinahe beschaulich. Wenn es schon so wenig bei der Lektüre zu gruseln gibt, hätte sich der Autor wenigstens um die Protagonisten kümmern können, die man aber nur flüchtig kennenlernt. Ich hatte mir mehr erhofft.
Sie mochten dieses Buch? Dann könnte Ihnen auch gefallen:
Die Gefährten des Todes