Autor | Theroux, Marcel |
Titel | Weit im Norden |
Originaltitel | Far North |
Genre | Drama |
Seiten | 431 |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Heyne |
Website des Autors | |
ISBN | 978-3-453-52846-8 |
Wertung | |
Inhalt
Die Menschheit ist dem kompletten Untergang nur knapp entronnen, wenige haben überlebt. So wie Makepeace Hatfield, die als einzige aus ihrem Dorf übrig geblieben ist, weit im
sibirischen Norden. Hin und wieder zieht eine Karawane durch die Straßen und eines Tages stürzt sogar ein kleiner Doppeldecker in der Nähe eines Sees ab. Da beschließt Makepeace,
sich auf den Weg zu machen und die Reste unserer Zivilisation zu suchen...
Rezension
Dieses Werk eine Dytopie zu nennen, wäre wohl untertrieben. Solch etwas Deprimierendes habe ich schon lange nicht mehr gelesen und das ist nicht nur dem Inhalt geschuldet, sondern
auch der Art, wie Theroux erzählt. Erst beobachtet man Makepeace bei ihrem Vor-sich-hin-existieren, denn Leben möchte ich das nicht nennen, immer wieder unterbrochen von ihren
Gedanken zu Zivilisation und Menschheit. Sie scheint völlig desillusioniert, man könnte auch sagen sie sei Realist. Diese vielen altklugen Kommentare jedenfalls nerven auf Dauer.
Schließlich mach sich die Protagonistin, die zu ihrem Glück stets für einen Mann gehalten wird, auf nach Westen. Aber auch jetzt zieht das Tempo nicht an. Makepeace sinniert über
die Vergangenheit und stolpert derweil von einer gefährlichen Situation in die nächste, ohne vorsichtiger zu werden. Erst bei den Karibuhirten, dann bei der Karawane, den
Holzfällern usw. Dabei lamentiert sie ständig darüber, wie grausam der Mensch ist, während sie gleichzeitig darauf hofft, positiv überrascht zu werden. Das ist in einer solchen
Zeit nicht nur sehr naiv, sondern schlichtweg dumm. Wie man es auch dreht und wendet, ich konnte mit der schroffen Art dieser Frau einfach nicht warm werden, ebensowenig wie mit der
sich dahinschleppenden Handlung. Meiner Meinung nach hat Cormac McCarthy das Endzeitszenario besser eingefangen (siehe Lesetipp links oben). (Januar 2012)
Eine Anmerkung noch zur Schriftgröße, die mich denken ließ, ich hätte aus Versehen die Großdruckausgabe für Leser mit schwachen Augen erwischt. Vielleicht dient das nur dazu,
den Preis von € 14.- zu rechtfertigen.
Schon gewusst?