Autor | McCarthy, Cormac (*1933) |
Titel | Die Straße |
Originaltitel | The Road |
Genre | Drama |
Seiten | 307 |
Erscheinungsjahr | 2006 |
Auszeichnungen | Pulitzer-Preis (2007) |
Verfilmungen | The Road (2009) |
Verlag | Picador |
Website des Autors | |
ISBN | 978-0-330-46948-7 |
Wertung | |
Inhalt
Der Mann und sein kleiner Sohn schieben einen alten Einkaufswagen durch die leeren Straßen Amerikas. Die meisten Menschen sind tot, Pflanzen und Tiere scheinen ausgerottet und Asche bedeckt die
Häuser und die Landschaft. Wenn die beiden Glück haben, finden sie ein paar Konserven und Flaschen mit sauberem Trinkwasser. Ihr Ziel ist es, das Meer zu erreichen, um dann in wärmere Gefilde
gen Süden zu ziehen...
Rezension
Wie schon bei "No Country For Old Men" musste ich mich erst an den minimalistischen Stil McCarthys gewöhnen. Schnelle, kurze Sätze, in einfache Worte gekleidete Beschreibungen alltäglicher
Tätigkeiten machen die Lektüre vor allem anfangs zu einer eher langweiligen Beschäftigung. Zu lange und zu oft muss man dem Mann, der wie sein Sohn namenlos bleibt, dabei zusehen, wie er ein
Haus oder ein verlassenes Boot nach etwas Brauchbarem durchstöbert. Auch die Gespräche laufen stets nach demselben Muster ab, da der kleine Junge - ist er acht oder zehn, keine Ahnung - oft
nicht mehr als ein "okay" herausbringt.
kleine Lichtblicke sind die Begegnungen mit anderen Menschen, die teils traurig, nachdenklich stimmend oder schlicht entsetzlich sind. Wie würde man selbst handeln, wäre man in einer solchen
Situation? Würde man einen Anderen töten, um selbst zu überleben? Solche Fragen stellt man sich des öfteren, wohl wissend, dass diese Erzählung kein gutes Ende nehmen kann. Die Welt ist tot
und damit das Schicksal der letzten Überlebenden besiegelt. Es wird allerdings nie erwähnt, was eigentlich geschehen ist. Das Befremdliche dabei: Es gibt zwar noch Menschen, aber kein
einziges Tier, keine Pflanze ist übrig. Selbst das Meer ist tot?! Kein Atomschlag also, vielleicht ein Meteorit, der so viel Asche und Dampf produziert hat, dass der Himmel sich
verdunkelt hat? Selbst dann wäre mehr übrig, auch wenn der Vorfall schon Jahre zurückliegt. Seltsam ist zudem, wie schlecht Vater und Sohn für ihre Odyssee gerüstet sind. Mussten sie Hals
über Kopf fliehen? Um Glaubwürdigkeit scheint es McCarthy jedenfalls nicht zu gehen, sondern eher um die Frage, ob man es schafft, ein Mensch zu bleiben, einer der "good guys". Das ist ihm gelungen.
(September 2011)
Schon gewusst?
Der Autor hat an der University of Tennessee Kunst studiert.