Autor | Tunström, Göran |
Titel | Der Mondtrinker |
Originaltitel | Skimmer |
Genre | Drama |
Seiten | 262 |
Erscheinungsjahr | 1996 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | dtv |
Wertung | |
Inhalt
Halldór, der Vater des Ich-Erzählers Pétur, liest die Fischereiberichte im Radio und seine Stimme ist
daher auf ganz Island bekannt. Péturs Mutter Lára war eine Seismologin, die auf dem Vulkan Fietla
arbeitete und ihren Sohn nie kennengelernt hat, bevor sie verschwand. Nun muss Halldór also den Jungen
großziehen, was gar nicht so leicht ist, da er sehr oft unterwegs ist. Doch Vater und Sohn raufen
sich zusammen und fangen einen Streit mit einem französischen Botschafter an - eines Fußballes wegen...
Rezension
Ich habe festgestellt, dass es vor allem die Isländer verstehen, solch melancholisch-schöne, anrührende
Bücher zu schreiben. Vielleicht liegt es ja am dortigen Wetter, das sie zu einer inneren Einkehr bewegt
und über Dinge reflektieren lässt, die wir im Alltag als nebensächlich ansehen und denen wir kaum Beachtung
schenken. Auch Tunström beobachtet genau diese kleinen Begebenheiten und lässt den Leser
manchmal mit nur ein paar Sätzen betroffen, traurig, amüsiert zurück. Fast schon träumerisch erscheint
die Atmosphäre, jede feinste Nuance in dem schwierigen Verhältnis zwischen Vater und Sohn bekommt
man mit, aber auch die Zuneigung, die sie füreinander empfinden und die sich oft nur in kleinen Worten
oder Gesten widerspiegelt. Fans großangelegter Plots würde ich zu dem Roman nicht raten, doch wer
leise, aber dennoch eindringliche Geschichten mag, der sollte das hier auf jeden Fall lesen.