Autor

Vargas, Fred
(*1957)

Titel

Der verbotene Ort

Originaltitel

Un lieu incertain

Genre

Krimi

Seiten

423

Erscheinungsjahr

2008

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Aufbau

Website des Autors

ISBN

978-3-7466-2644-4

Wertung

Inhalt

Missmutig lauscht Kommissar Adamsberg den Gesprächen im Kolloqium in London, denen er allerdings nicht zu folgen vermag, weil er kein Englisch spricht. Noch weniger verstehen kann er den grausigen Fund, der vor dem Highgate-Friedhof gemacht wird. Doch zum Glück müssen sich die hiesigen Kollegen darum kümmern, während Adamsberg zurück nach Paris fahren kann. Dort ist ihm leider keine Ruhe vergönnt, denn ein brutaler Mord erschüttert selbst die hartgesottensten Beamten...

Rezension

Wieder einmal ist der verschrobene Kommissar Adamsberg der Held von Vargas Roman und er hat mindestens ebenso kauzige Kollegen um sich geschart. Sei es Denglard, dessen Wissensschatz einer mehrbändigen Enzyklopädie entspricht oder die schlanke Kollegin, die überall Lebensmittel hortet, weil sie Angst hat, zu verhungern. All diese Figuren begleitet man wirklich gerne zu ihrer Arbeit und lauscht ihren seltsamen und auch komischen Gesprächen. Leider gibt es darüber hinaus nich viel Persönliches, was man von ihnen erfährt. Sie scheinen kein Privatleben zu besitzen und auch sonst weisen sie lediglich die sie charakterisierende Eigenschaft auf (das wandelnde Lexikon, der Naive). Das ist zwar anfangs witzig, aber auf Dauer doch zu wenig.
Denn die Handlung plätschert vor sich hin, die Plizisten sitzen herum und reden, lassen einen Verdächtigen entkommen, stellen keinen Wachmann vor die Tür einer Person, die einem Mordanschlag nur knapp entronnen ist, lassen noch einen Verdächtigen laufen und schieben alles in allem eine ruhige Kugel. Angesichts des grausamen Verbrechens sehr verwunderlich, das zudem im krassen Gegensatz zu der ansonsten so lockeren und fast heiteren Atmosphäre in dem Buch steht. Minutiös wird berichtet, wie ein Körper in seine Einzelteile zerlegt wurde - selbst für hartgesottene Leser starker Tobak. Das finde ich genauso überflüssig wie die Ausflüge ins Mystische, wie bei dem Arzt, der nicht nur jedes physische Leidern quasi durch Handauflegen zu heilen vermag, sondern auch mit einem Blick erkennt, welche psychischen Nöte die Menschen quälen. So ein Quark.
Was treiben überhaupt Adamsberg und Konsorten den ganzen Tag?! Sie scheinen jedenfalls nicht zu arbeiten. Eigentlich wollte ich ja einen Krimi lesen, doch würde ich den vorliegenden Roman eher als Unterhaltung abstempeln. (April 2011)

Schon gewusst?
Die Autorin arbeitet als Archäologin in einem Forschungsinstitut und schreibt ihre Romane im Urlaub.

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Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Jean-Baptiste Adamsberg
I: Es geht noch ein Zug nach Gare du Nord (1991)
II: Bei Einbruch der Nacht (1999)
III: Das Zeichen des Widders (2000)
IV: Fliehe weit und schnell (2001)
V: Der vierzehnte Stein (2004)
VI: Die dritte Jungfrau (2006)
VII: Der verbotene Ort (2008)
VIII: Die Tote im Pelzmantel (2010)

im Original:
Jean-Baptiste Adamsberg
I: L'homme aux cercles bleus
II: L'homme à l'envers
III: Les quatres fleuves
IV: Pars vite et reviens tard
V: Sous les vents de Neptune
VI: Dans les bois éternels
VII: Un lieu uncertain
VIII: Le marchand d’éponges