Autor

Vargas, Fred
(*1957)

Titel

Jean-Baptiste Adamsberg
III: Fliehe weit und schnell

Originaltitel

Jean-Baptiste Adamsberg
III: Pars vite et reviens tards

Genre

Krimi

Seiten

399

Erscheinungsjahr

2001

Auszeichnungen

Verfilmungen

Pars vite et reviens tard (2007)

Verlag

Aufbau

Wertung

Inhalt

In Paris Montparnasse hat sich der ehemalige Seemann Joss Le Guern als Ausrufer bereits eine Stammkundschaft aufgebaut. Jeden Tag dreimal steht er zu bestimmten Zeiten auf einem Podest und verkündet die Nachrichten. Über eine "Urne", die an einem Baum hängt, haben die Menschen die Möglichkeit, ihre eigenen Anzeigen, auch anonym, ausrufen zu lassen, gegen Vorkasse natürlich. Doch seit einiger Zeit erreichen Joss rätselhafte Botschaften - da der Unbekannte sehr gut zahlt, liest er sie vor. Bald beginnen diese Texte, bedrohlich zu klingen und Decambrais, ein ehemaliger Lehrer und Stammkunde, versucht, sie zu entschlüsseln. Zeitgleich tauchen seltsame Zahlen auf den Türen mancher Wohnhäuser auf...

Rezension

Man befindet sich sogleich mittendrin in den Gedanken von Joss, die beinahe philosophisch anmuten, was immer mal wieder im Buch auftaucht, aus den Blickwinkeln verschiedener Personen. Das hebt den Roman ab von der Vielzahl an pseudo-psychologischen Krimis, mit denen wir zur Zeit überhäuft werden. Der Autorin kauft man ihre Charaktere ab, sie sind sehr gut gezeichnet und manche werden regelrecht zu Kumpeln. Dazu tragen auch ihre trockenen Kommentare bei, bei denen man den Leuten gerne lachend auf die Schulter klopfen würde. Das ist noch ein erfrischender Unterschied zu den schwermütigen Skandinaviern mit ihren schablonenhaften, völlig uninteressanten betrübten Gehabe. Das ist hier nicht so, ich war bei den Passagen über das Privatleben der Protagonisten mindestens genauso gespannt wie bei dem Mordfall. Bis zum Schluss schafft es Vargas, die Leser im Dunkeln tappen und zappeln zu lassen - ich hing auf jeden Fall am Haken! Immer mehr von der Wahrheit wird enthüllt und auch wenn die Auflösung etwas seltsam anmutet, hinterlässt sie dennoch keinen schalen Geschmack wie das bei manchen Krimis der Fall ist. Das wichtigste ist doch, dass das Böse eingedämmt werden konnte und man endlich wieder einen richtig guten Krimi lesen durfte!
Sie mochten dieses Buch? Dann könnte Ihnen auch gefallen:
Schöne der Nacht (2004)
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Jean-Baptiste Adamsberg
I: Es geht noch ein Zug nach Gare du Nord (1991)
II: Bei Einbruch der Nacht (1999)
III: Das Zeichen des Widders (2000)
IV: Fliehe weit und schnell (2001)
V: Der vierzehnte Stein (2004)
VI: Die dritte Jungfrau (2006)
VII: Der verbotene Ort (2008)
VIII: Die Tote im Pelzmantel (2010)

im Original:
Jean-Baptiste Adamsberg
I: L'homme aux cercles bleus
II: L'homme à l'envers
III: Les quatres fleuves
IV: Pars vite et reviens tard
V: Sous les vents de Neptune
VI: Dans les bois éternels
VII: Un lieu uncertain
VIII: Le marchand d’éponges