Autor	Williams, Tad
Titel	Otherland II: Fluss aus blauem Feuer
Originaltitel	Otherland II: River of Blue Fire
Genre	Science Fiction
Seiten	780
Erscheinungsjahr	1998
Auszeichnungen
Verfilmungen
Verlag	Klett-Cotta
Website des Autors	www.tadwilliams.com
Wertung

Inhalt

Weiter geht die Odyssee der acht Verbündeten in der virtuellen Welt des Otherland, erschaffen von einer Gruppe der Reichen und Mächtigen - der Gralsbruderschaft. Deren düstere Machenschaften gilt es zu durchkreuzen, doch das ist schwer, denn die acht Verbündeten können nicht mehr offline gehen - und online sterben. Als Gefangene des Netzes nutzen sie den Fluss, um von einer Simulation in die nächste zu gelangen, von einer Gefahr in die nächste stolpernd. Und unter ihnen befindet sich ein Verräter...

Rezension

Ich bin begeistert von Tads fantastischen Ideen, von der Hülle und Fülle an unterschiedlichen Landschaften und Abenteuern, durch die die acht zu gelangen suchen. Keine Simulation gleicht der anderen und sie sind allesamt sehr lebendig beschrieben. Auch die ab und zu eingestreuten Informationshäppchen schürten mein Misstrauen gegen zwei der Leute, in denen ich den Verräter zu erkennen glaubte. Falsch gedacht! Aber das wird erst am Schluss aufgelöst und trotzdem ist die Bedrohung durch ihn noch nicht vorbei. Die acht werden auf ihrer Suche getrennt, doch habe ich keine Schwierigkeiten damit, erst nach dutzenden von Seiten wieder von dem einen Grüppchen zu lesen, während ich zwischendurch die Abenteuer des anderen miterlebt habe. Schließlich passiert das alles gleichzeitig und so viele verschiedene Personen gibt es nun auch nicht, als dass man da Probleme bekommen sollte, sich die zu merken. Allerdings sollte man da wohl schon am Ball bleiben und das Buch nicht wochenlang liegen lassen. Für Gelegenheitsleser ist diese Saga wohl nichts!
Einen Kritikpunkt habe ich dann aber doch. Beinahe 800 Seiten lang irren die Leutchen durch Otherland, finden aber nahezu überhaupt nichts heraus. In diesem Band geht es schlicht um die Action und ich hatte ein wenig das Gefühl, auf der Stelle zu treten, da ich gehofft hatte, mehr über die Gralsbruderschaft zu erfahren. Außerdem verstehe ich nicht, wie die acht immer mit dem Boot zusammen in eine andere Simulation wechseln können. Die Boote gehören nicht zu ihren Sims (ihren virtuellen Körpern, wie etwa Kleidung oder Schwerter, also alles, was man beim Eintritt nach Otherland am Leibe trug) und können daher nicht in die nächste Simulation mitgenommen werden - so erklärt es Tad bei allen anderen Dingen, die die acht auf dem Weg finden. Warum gilt das nicht für die Boote?
Was mir auch nicht einleuchtet, ist die Erwähnung von HdR bei einigen Rezensenten bei amazon - der Vergleich mit HdR hinkt doch total! Das hier ist ein völlig anderes Genre und hat mit Tolkiens Werk und Welt überhaupt nichts zu tun. Bis auf die lange Reise einer Gruppe von Gefährten vielleicht, aber die beiden Bücher lassen sich wirklich nicht aneinander messen. Alles in allem habe ich das Buch mit großem Vergnügen gelesen und glaube fast, die acht Leute persönlich zu kennen.