Autor | Zähringer, Norbert |
Titel | Als ich schlief |
Originaltitel | - |
Genre | Unterhaltung |
Seiten | 287 |
Erscheinungsjahr | 2006 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Rowohlt |
Wertung | |
Inhalt
Paul Mahlow ist auf seiner üblichen Runde als Wachmann unterwegs, als während seiner Zigarettenpause ein
Junge buchstäblich vom Himmel fällt. Ismael steht auf dessen T-Shirt, er ist völlig unterkühlt und hat zudem jede
Erinnerung verloren. Mahlow bringt ihn ins Krankenhaus und trifft dort auf die Krankenschwester Britta, mit der
er ein Verhältnis beginnt. Auch sein Freund und Mitbewohner Alp taucht dort auf, unter bedauernswerten Umständen...
Rezension
Zähringers Debüt „So“ war bereits vielversprechend und wurde von der Kritik hoch gelobt. Mit „Als ich schlief“
setzt der Autor noch einen drauf und fährt wieder jede Menge skurriler Gestalten auf. Ein Altnazi ist ebenso zu
finden wie ein Irrer, der sich für Stalin hält oder ein Arzt, der Hypochonder allein mit dem Anblick seines Instrumentenkoffers heilt. Es würde zu lange dauern, sie alle aufzuzählen, obwohl es Spaß macht, ihnen bei ihren
Verschrobenheiten zuzusehen. Manche hasst man (den Altnazi), andere bedauert man (Alp) oder man versteht
nicht, was sie von ihrem Leben eigentlich erwarten (das trifft auf einige zu). Eines lassen sie jedoch nicht -
unberührt. Oft saß ich schmunzelnd vor dem Buch und obwohl im Grunde genommen nicht viel passiert, wollte ich
doch, dass es lange andauern möge. Vor allem deshalb, weil man die einzelnen Figuren nicht so recht kennenlernt, da es derer zu viele gibt. Der Zufälle auch, nebenbei bemerkt – das die einzelnen Geschichten verbindende
Element, welches zuweilen arg strapaziert wird (unlogisch: weshalb lässt man dem Affen nicht seine Sitzunterlage?), vom Autor selbst ad absurdum geführt wird („Dann wüsste ich doch ganz gerne, wo nun der Unterschied
ist zwischen Gott, der Vorbestimmung und dem Zufall mit seinen unendlichen Variationen“). Dennoch ist die
Verknüpfung der einzelnen Erzählebenen virtuos zu nennen, so dass man sich des öfteren fragt, an welchem
Ort und in welcher Zeit man sich gerade befindet. Das kann von einem Satz auf den anderen wechseln – lassen
Sie sich überraschen. (November 2009)