Autor

Millar, Mark (*1969)
(Text)

& Jones, J.G.
(Illustration)

Titel

Wanted

Originaltitel

Wanted

Genre

Comic: Fantasy

Altersempfehlung

ab 16 Jahren

Seiten

208

Erscheinungsjahr

2004

Auszeichnungen

Verfilmungen

Wanted (2008)

Verlag

Top Cow

ISBN

978-1-582-40497-4

Wertung

Weiterführende Links

Illustrationen

Handlung

Anspruch

Blut und Morde

Erotik

Humor

Inhalt

Wesley Gibson ist ein Versager auf ganzer Linie. Seine Freundin geht mit seinem besten Freund ins Bett und er hat eine langweilige Stelle in einem Büro, bei der er von seiner Chefin regelmäßig heruntergeputzt wird. Da taucht eines Tages Fox auf, eine heiße Braut, die dem 24jährigen ein unwiderstehliches Angebot macht. Er soll das Erbe seines Vaters antreten und wird dafür zu einem Killer ausgebildet...

Rezension

Die Bilder von J.G. Jones sind bunt, aber trotzdem eher düster. Besonders gut gefallen mir die Beleuchtung, welche die Explosionen, das Mündungsfeuer und die Figuren ins rechte Licht rückt. Leider tröstet diese nicht darüber hinweg, dass die Gesichter und deren Mimik recht grob sind und die Bewegungen nicht natürlich wirken. Die Bilder sind nur dann mitreißend, sobald die Schießereien beginnen, da sie wie ein Film inszeniert sind, mit den unterschiedlichsten Kameraeinstellungen. "Printed in the USA", nur im Anhang finden sich Seitenzahlen.
Was ich überhaupt nicht mitreißend finde ist die öde Handlung. Da begleitet man also einen Versager, der so aussieht wie Eminem, in seiner Entwicklung zu einem menschenverachtenden, mordenden Arschloch. Mit wem soll ich mich identifizieren? Mit Fox, die starke Ähnlichkeit mit Halle Berry aufweist (die ich toll finde), aber in einer unsympathischen, knallharten Form? Klar ist es ungewöhnlich, dass mal nicht die Guten, sondern die Superschurken die Protagonisten stellen, allerdings konnte ich durch diesen Umstand überhaupt nicht mitfiebern. Mir war es gelinde gesagt egal, ob sich Wesley seinen pubertären Allmachtsfantasien hingibt und sie Wirklichkeit werden lässt. Er bringt einfach jeden um, der ihm blöd kommt und mit dem er irgendwann schon mal irgendwelche unwichtigen Querelen hatte. Nur einmal fragt er sich kurz, ob er den richtigen Weg eingeschlagen hätte, um dieses Thema sogleich abzuhaken. Richtiggehend peinlich finde ich diese permanente Flucherei ("Fuck you fuckin' assholes") und dass die Fraternity all die bösen Taten unter Verschluss zu halten vermag halte ich für Unfug. Dazu müssten sie sämtliche Zeugen töten - was auffallen würde - oder bräuchten das Blitzdings der "Men in Black". Zimperlich sind sie keineswegs, da wird schon mal ein Stuhlbein durch's Gehirn getrieben.
Also ich muss sagen, ich war richtiggehend enttäuscht. Der Film war ja nicht schlecht, aber dass die Comicvorlage so langweilig sein würde, hätte ich nie gedacht. Zugegeben, die Leinwandadaption orientiert sich nur lose an Millars Werk, aber das ist in diesem Fall gut so. Es fehlt das Fantasyelement der Superschurken, der Superkräfte und Paralleluniversen, außerdem sind die Protagonisten im Film die (vermeintlich) Guten. Beim Comic muss man sich jedoch damit abfinden, die Bösen zu begleiten, die ohne jeden Skrupel wahllos Menschen ermorden. Damit nicht genug gibt es seitenweise irgendwelches Gelaber, bis endlich wieder einer der wenigen Kämpfe einsetzt, bei denen ich oft nicht wusste, worum es eigentlich geht. Nach zwei Bänden ("Wanted" enthält Band 1-6) hatte ich genug. Damit ist dies der erste Comic, den ich nicht zu Ende gelesen habe. (Oktober 2012)

Schon gewusst?
Im Anhang finden sich Dutzende Seiten mit Informationen zu den einzelnen Charakteren. Die Kolorierung übernahm übrigens Paul Mounts.

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