Inhalt
Was waren Ritter und wo lebten sie? Wie wurde man ein Ritter? Welche Ausrüstun wurde dafür benötigt? Was ist ein Turnier? Was waren die Kreuzzüge und welche berühmten Ritter lebten einst? Diese und weitere Themen werden auf jeweils einer Doppelseite behandelt.
Darüber hinaus verfügt das Buch über "Pop-Up- und Fühlelemente", wie etwa eingeklebtes Kunsthaar, welches den Pferdeschweif auf dem Einband "begreiflich" macht oder die metallen schimmernde Folie, die einen Teil der Ritterrüstung ausmacht. Auf manchen Seiten kann man zudem an einer Lasche ziehen, um die abgebildeten Figuren zu bewegen. Ein Kampf mit Holzschwertern oder die Betätigung eines Katapultes sind Beispiele hierfür. Andere Pop-Up-Elemente bewegen sich hingegen automatisch, wenn man die Seite aufklappt...
Rezension
Somit gibt es stets etwas zu sehen, zu fühlen oder zu bewegen, selbst wenn man noch nicht lesen kann. Inhaltlich gesehen bietet das Buch relativ wenig und ist somit als Sachbuch für ältere Kinder
nur bedingt geeignet. Den Informationsgehalt jeder Doppelseite kann man im Grunde genommen auf einen Satz reduzieren.
Der Augenmerk liegt bei diesem Werk daher auf den bereits auf dem Titelbild beworbenen Pop-Up- und Fühlelementen. Das besagte Kunsthaar des Pferdeschweifs etwa oder der Schwan, dessen Körper
aus Kunstfell besteht. Noch befremdlicher wirkt allerdings der Ritter, dessen Kettenhemd mit einem Stück eines silbernen Pailettenkleides ersetzt wurde, so dass man sich fragt, ob es damals
bereits Transvestiten gab. Ganz interessant ist das Goldelement, das einen der Ahnen darstellt und dessen Kontur man auf ein Stück Papier abpausen kann. Die meisten Fühlelemente sind jedoch
wenig ansprechend, so dass nicht einmal unsere Tochter sie anfassen mochte: Der Stoff einer Flagge oder das Wams eines Edelmannes.
Die Seiten mit den Pop-Ups wiederum sind ganz nett. So kann man zwei Ritter in einem Turnier gegeneinander vorpreschen lassen, ein Katapult betätigen oder dem Kampf mit einem Drachen beiwohnen.
Wenn man die Seite aufschlägt, bewegen sich Schild und Drache automatisch. Allerdings finde ich die Lache dicken Blutes und die Wunden am Körper des Drachen für Dreijährige zu brutal, ebenso
die Toten auf dem Schlachtfeld. Ferner sind die Illustrationen von Birkinshaw meiner Meinung nach hässlich. Die Gesichter sind tumb, die Bewegungen wirken unnatürlich, da die Perspektive oft
nicht stimmt und die Gliedmaßen zu kurz sind. Immerhin sind die Bilder schön bunt und es gibt einige Dinge zu betrachten, obwohl die Szenen nicht sehr in die Tiefe gehen.
Die Qualität des Buches ("Printed in China") lässt leider zu wünschen übrig. Die Fühlelemente sind immerhin fest eingeklebt, doch die Pop-Up-Teile funktionierten teilweise von Anfang nicht.
Etwa das Katapult, das sich nur dann auslösen ließ, wenn man ein Stück davon mit der anderen Hand gleichzeitig nach vorne bog. Bei den Turnierpferden war nach dreimaligem Vorpreschen die Luft
raus, sprich die Laschen, an denen man ziehen sollte, waren verknickt und ließen sich nur noch mit Mühe wieder reinschieben. Ich bin froh, dass ich statt der empfohlenen Preisempfehlung von
€ 14,95 nur € 4,95 gezahlt habe. Mehr ist mir dieses Werk nicht wert. (Juni 2010)
Schon gewusst?