Autor	Rule, Ann
Titel
Originaltitel	Crime Files Volume 6 - A Rage to Kill
Genre	Authentische Kriminalfälle
Seiten	382
Erscheinungsjahr	1999
Auszeichnungen
Verfilmungen
Verlag	Pocket Books (Teil v. Simon & Schuster Inc.)
Website des Autors	www.annrules.com
Wertung

Inhalt

Hiermit liegt bereits die sechste Sammlung wahrer Verbrechen vor, die die ehemalige Polizistin Ann Rule akribisch genau recherchiert hat. "A Bus to Nowhere" handelt von der Suche nach des Busfahrers Mörder, der bei dem darauf folgenden Unfall wohl selbst zu Tode kam. In "Born to Kill?" wird eine junge Lehrerin in ihrer Wohnung umgebracht und in "Not a Lady" ist ausnahmsweise eine Frau die Täterin...

Rezension

Dies ist mein zweiter und sicher letzter Versuch, mich mit Ann Rules Büchern anzufreunden, obwohl ich drei geschenkt bekommen habe. Die Langeweile setzte auch diesmal bereits beim ersten Fall ein, der, wie ein Rezensent so treffend bemerkte, auch "A Story to Nowhere" heißen könnte. Die Autorin befragt darin mindestens ein Dutzend Menschen zum Ablauf des Geschehens und die meisten sagen absolut das gleiche aus: Ein Mann lief zum Busfahrer, sie hörten zwei Geräusche wie Feuerwerkskörper und dann den Aufprall des Busses. Seitenweise dieselbe Leier, bis man endlich zum Täter kommt, über dessen Persönlichkeit man eigentlich etwas erfahren wollte. Leider heißt es da nur, dass er ein "Loner" war und in einer kleinen Wohnung vom Geld der Eltern gelebt hat. Wo bleibt da die "psychologische Analyse", die bei Rules Büchern großspurig angekündigt wird? Die Geschichten ähneln Stammtischgerede, da die Autorin sich nicht zu schade ist, haufenweise Platitüden von sich zu geben und nur nackte Fakten und ihre eigene Meinung präsentieren kann. Zu einem Verstehen kommt es nicht und obwohl man einen Sumpf etlicher, absolut langweiliger Details durchwaten muss, bringt einen das den Beteiligten kein Stück näher. Es ist wie bei den Nachrichten - man ist kurz schockiert über die Tat, aber da es einen selbst nicht betrifft, vergisst man das Ganze schnell wieder. Rule schafft es einfach nicht, den Leser über eine oberflächliche Betrachtungsweise hinwegzuhieven und ist somit keine Empfehlung wert. Die Bezeichnung "Crime Files" stimmt also, die Bücher sind nicht mehr als blutleere Akten.