Autor | Moore, Michael |
Titel | Stupid White Men |
Originaltitel | Stupid White Men |
Genre | Sachbuch |
Seiten | 307 |
Erscheinungsjahr | 2001 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Piper |
Website des Autors | www.michaelmoore.com |
Wertung | |
Inhalt
M.M. führt einen Rundumschlag gegen alle Zu- und Misstände in den USA, also Themen, die jeden
amerikanischen und auch nicht-amerikanischen Bürger bewegen sollten. Sei es der angebliche Wahlbetrug
von George W. Bush (nach Moores Meinung hätte Gore gewonnen, doch wurde dessen Sieg
durch Bushs weitreichende Kontakte verhindert), den Konfliktherden Korea, Ex-Jugoslawien und Israel
oder der immer noch andauernden Benachteiligung und ungerechten Behandlung von Afro-Amerikanern...
Rezension
Moore spricht sicher vielen Amerikanern aus dem Herzen, was wohl den Erfolg seiner Bücher ausmacht,
scheut aber auch nicht davor zurück, unbequeme Wahrheiten aufzuzeigen. Klang die Einleitung
in meinen Ohren noch verbittert, ist Moore doch enttäuscht von seiner Regierung, findet er im eigentlichen
Buch meistens zu einem ironischen, selbstkritischen Ton, der seine Wirkung auf den Leser
sicher nicht verfehlt. Bleibt nur die Frage, ob diese länger als die Lektüre des Buches anhält. Oder erreicht
er damit wirklich nachhaltig die Masse, da er nicht als intellektueller Kritiker auftritt, sondern als
einer aus dem Volk? Ich jedenfalls konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass nicht alles wahr
sein kann, was Moore schreibt. Auf jeden Fall wirkt es nicht sonderlich glaubwürdig. Er jongliert mit
etlichen Daten und Zahlen und belegt seine Quellen auch ausführlich im hinteren Teil des Buches,
doch bietet er keinerlei weitere Erklärung oder Weiterführung an, sondern bleibt oberflächlich. So
stehen diese Fakten im Raum, man ist empört, skeptisch, doch was damit anfangen? Moore schreibt
weiter, Demokraten wären nicht besser als Republikaner, Clinton/Gore nicht besser als die Bush-Sippe.
Entweder wird man da zum Nicht-Wähler oder man gründet seine eigene Partei. Moore spielt
hierbei der Politikverdrossenheit in die Hand, auch wenn er betont, dass auch der einzelne etwas ausrichten
kann. Seine Vorschläge sind allerdings, öhm, oft wenig sinnvoll und wohl nur als Witz gedacht.
Auch wenn M.M. größtenteils zu arg vereinfacht und ich seinem Buch deshalb mit zweispältigen
Gefühlen gegenüberstehe, kann ich nicht leugnen, dass Moore damit einen Nerv getroffen hat und
einige Dinge wie die Rassenfrage angeführt hat, vor denen wir oft einfach die Augen verschließen und
anderen die Verantwortung überlassen, statt selbst aktiv zu werden. Bleibt nur zu hoffen, dass wenigstens
ein Teil der Leser anfängt, sich seine eigenen Gedanken über wichtige Themen zu machen und
zu hinterfragen. Schließlich ist es bequemer, auf die Politiker zu schimpfen. Nach Moore Meinung sind
sie eh alle gleich, also warum regt er sich dann so auf, dass Bush gerade an der Macht ist? Vielleicht bin
ich ja naiv, aber ich kann einfach nicht glauben, dass so viele bei solch einem Betrug mitmachen
(würden). Das bleibt alles noch nachzuprüfen. Aber Stoff für Diskussionen und einige interessante
Stunden beim Lesen bietet das Buch allemal.