Autor | Chomsky, Avram Noam |
Titel | The Attack - Hintergründe und Folgen |
Originaltitel | 9-11 |
Genre | Sachbuch |
Seiten | 99 |
Erscheinungsjahr | 2001 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Europa Verlag |
Website des Autors | www.chomsky.info |
Wertung | Wertung | | |
Inhalt
Gegenüber seinem Vorgänger "War Against People" findet sich hier kaum Neues in Chomskys Argumentation. Dieselben Beispiele hernanziehend (Nicaragua, Indonesien etc.) zeigt er auf, welche
terroristischen Akte die USA selbst schon begangen hat, die in dem Angriff auf den Irak ihre Fortsetzung finden.
Weiterhin führt Chomsky an, dass andere Staaten auf ähnliche Anschläge wie 9-11 innerhalb der
gesetzlichen Schranken gehandelt und nach dem Schuldigen gesucht hätten. Die Beweisführung der
USA war hingegen mehr als fadenscheinig und so war der Krieg gegen den Irak eigentlich ein Angriffskrieg,
der gegen die Regeln des Staatenbundes verstößt.
Rezension
Mit diesem Buch liegt nun eine Sammlung von Interviews vor, die Chomskys oberflächliche Beweisführung
wohl erklärt. Und wieder dieses Beispiel: "Einer der Hauptfeinde der USA war damals die katholische
Kirche, die sich in Lateinamerika unverzeihlicherweise auf die Seite der Armen geschlagen hatte. Für
dieses 'Verbrechen' wurde sie schwer bestraft." (S.24) Wie denn nun eigentlich? Ich bin weder in Politk
noch in Geschichte sonderlich bewandert und wenn Chomsky wieder auf so etwas hinweist und z.B.
Churchill anbringt, sitze ich auf dem Trockenen. Ich finde, es fehlt eine Menge an Informationen, die
erstens den Leser dazu befähigen würden, den Gedankengängen besser folgen zu können und zweitens
die Überzeugungskraft der Belege für die schändliche Außenpolitik der USA erhöhen würden. Chomsky
macht viele Andeutungen, ohne sie näher auszuführen oder eindeutige Quellen zu belegen. Daher
bleibt das Buch mitsamt seiner Argumentation sehr oberflächlich und wenig überzeugend. Immerhin
muss man Chomsky hoch anrechnen, dass er die Folgen für die Zivilbevölkerung anspricht, was in den
Medien oft untergeht und von den Leuten übersehen wird. Aber Bücher über Hintergründe und Folgen
des Bombenattentats gibt es zur Genüge und darunter wird sich sicher eines finden lassen, das besser
ist als diese lieblos zusammengeschusterte Sammlung von Interviews.