Autor | Pease, Allan & Barbara |
Titel | Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken. Ganz natürliche Erklärungen für eigentlich unerklärliche Schwächen |
Originaltitel | Why Men Don't Listen and Women Can't Read Maps |
Genre | Sachbuch |
Seiten | 388 |
Erscheinungsjahr | 1988 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken (2007) |
Verlag | Ullstein |
Wertung | |
Inhalt
Der Titel sagt eigentlich alles: In diesem Buch werden sämtliche, gängige Stereotypen aufgerollt, die über Männer
und Frauen kursieren. Das erschreckende ist, man erkennt sich selbst oft wieder. Frauen haben ehre das Bedürfnis als Männer, sich mitzuteilen, während letztere oft nur einsilbig darauf antworten. Das sogenannte starke
Geschlecht hat einen besseren Orientierungssinn, einen Tunnelblick, mit dem es offen daliegende Dinge nicht
findet und es scheint oft tatsächlich nicht zuzuhören. Die Autoren sehen all dies als evolutionäres Erbe an und
zeigen auf, welche Funktionen diese in der heutigen Zeit als Schwäche gesehenen Eigenschaften in der Steinzeit
hatten...
Rezension
Im locker-seichten Ton unterhalten die Autoren den Leser mit Geschichten aus dem Alltag, die sicher jeder so mal
erlebt hat. Dazu gibt es auch gleich die wissenschaftliche Erklärung dazu, wie man sie schon lange zuvor schon
vernommen hat. Wir sind alle Produkte der Evolution und verstehen es nur nicht, damit umzugehen. Homosexualität
ist genauso hormonell bedingt wie anderes Verhalten und niemand sollte deswegen verurteilt werden. Im Fall des
Ersteren ist das gut, doch scheint es manchmal zu leicht, zu sagen, dies und das sei eben so, man müsse sich
damit abfinden. Darüber hinaus versäumen die Autoren, ihre Quellen genau anzugeben. Auch sollte mehr als eine
genannt werden, damit die Sache glaubwürdig wird.
Leider wiederholen sich die Argumente sehr bald, welche die Peases als Ursachen für die Unterschiede zwischen
Frau und Mann anbringen: Männer mussten jagen, Frauen die Höhle hüten etc. Das war mit ein Grund, warum ich
schließlich dazu überging, die einzelnen Kapitel nunmehr zu überfliegen. Viel verpasst man dabei nicht, glaube ich.
Die Beispielgeschichten fand ich irgendwie peinlich und vieles ist sehr stereotyp. Die Autoren schickten zwar
voraus, dass sich nicht zwangsläufig alle Menschen so verhalten, doch genau so formulieren sie es in ihrem Buch.
Außerdem sparen sie an einigen Stellen Alternativen aus, die das gezeigte Verhalten ebenso gut erklären könnten.
Bei Frauen ab 50 etwa wird behauptet, dass die Trennung vom Partner viel seltener sei, weil die Frauen eben so
erzogen worden seien. Die Jüngeren trennten sich viel leichter in der heutigen Zeit. Aber es könnte doch auch
sein, dass die Jüngeren einfach noch nicht die Angst haben wie die Älteren, nachher alleine dazustehen. Sie
finden schließlich schneller und leichter wieder einen Partner und denken eventuell auch nicht so langfristig.
So ist dies ein zwar amüsantes, doch leider recht seichtes Buch, von dem ich mir einfach mehr Wissenschaftlichkeit erwartet hätte. So haben sich die Autoren eher auf die Lesbarkeit konzentriert und dabei die kritischen Leser
vergessen. Dabei hilft nicht, dass sie die Seitenzahl mit ihren Wiederholungen künstlich aufgebläht haben.