Entwickler

Obsidian
- USA

Titel

Alpha Protocol

Originaltitel

Alpha Protocol

Genre

Action(-Rollenspiel)

Spielzeit

15 Stunden

Erscheinungsjahr D

28.05.2010

Verfilmungen

Publisher

Sega

Altersfreigabe

ab 16

Wertung

Inhalt

Im Jahr 2009 wird ein amerikanisches Verkehrsfluzeug von Terroristen abgeschossen. Das Prekäre dabei: Es waren Raketen amerikanischen Fabrikats und nun soll vertuscht werden, dass sie an dubiose Geschäftemacher verkauft worden waren. Agent Michael Thorton, ein Frischling in Sachen Geheimdienstarbeit, wird zum Bauernopfer...

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich: Michael Thorton
+ Bis zu einem gewissen Grad kann man sein Aussehen ändern, zum Beispiel die Frisur wählen, glattrasiert oder mit Dreitagebart gehen, eine Schirmmütze tragen oder eine Sonnenbrille aufsetzen. Des weiteren hat man die Wahl zwischen ein paar wenigen Gesichtsfarben, von weiß bis Latino und ein paar Augenfarben
+ Eingangs wählt man seine Agent History: Soldier, Field Agent (auf lautloses Vorgehen spezialisiert), Tech Specialist (Hacker), Freelancer (man bestimmt alle Talente selbst)
+ Darüber hinaus gibt es Skills, in denen man sich nach und nach verbessern kann, z.B. die Fähigkeit, mit bestimmten Waffen umgehen zu können (Pistolen, Shotguns, Scharfschützengewehre), im Nahkampf Gegner erledigen zu können, zu schleichen, PCs zu hacken etc.
+ In Gesprächen hat man die Wahl zwischen einer aggressiven, neutralen oder einer lockeren Antwort. Das hat Einfluss darauf, wie das Gegenüber auf einen reagiert und ob sie einen mögen oder nicht- Leute, denen man geholfen hat, sagen keinen Ton
+ Waffen und Rüstung lassen sich durch Erweiterungen verbessern
+ KI sucht Deckung, wirft mit Granaten- Manchmal stehen Feinde nur herum und lassen sich abknallen
+ Nach jeder Mission gibt es Statistiken: Zahl der erledigten Ziele, gewonnene Erfahrungspunkte, gefundene Gegenstände, eingesammeltes Geld, Zahl der getöteten Gegner, Zielsicherheit und Zusammenfassung der Geschehnisse
+ Erfahrungspunkte gewinnt man durch getötete Gegner und erledigte Aufgaben und kann erstere dann auf unterschiedliche Skills verteilen
+ Pfeile zeigen an, an welchen Stellen man hochklettern kann- Leitern, Rampen und Mauern lassen sich nur an den dafür vorgesehenen Stellen verlassen, man kann nicht einfach irgendwo runterspringen
+ Man kann wählen, in welcher Reihenfolge man die Städte bereist. Die Missionen vor Ort sind ebenfalls frei wählbar, manche muss man gar nicht machen, die meisten allerdings schon, doch die Reihenfolge ist egal- Ansonsten sehr linear
+ Man ist unterwegs in Saudi Arabien, Moskau, Rom, Taipeh
+ In Minispielen knackt man Schlösser, stellt den Alarm ab und hackt Computer
+ Nach jedem Einsatz kehrt man zum "Safe house" zurück. In diesem sicheren Versteck kann man mails abrufen, online Ausrüstungsgegenstände kaufen und das Aussehen ändern. Je nach Stadt ist dieser Unterschlupf entweder karg oder feudal eingerichtet. Oft hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt
+ Auf manche mails, die man erhält, kann man antworten. Entweder distanziert-professionell, abweisend oder flapsig
+ Im Level verteilt findet man Erste-Hilfe-Kästen, welche die Gesundheit wiederherstellen
- Überwachungskameras reagieren nicht auf herumliegende Leichen
+ Erledigte Gegner lassen Geld und Ammo fallen- Bewusstlose und Tote verschwinden nach einer Weile einfach
+ Wird man entdeckt, lösen die Wachen Alarm aus. Außer man ist schnell genug und erwischt sie vorher. Ansonsten muss man die Alarmanlage hacken und abschalten
- Gegner bleiben manchmal an Ecken oder Leitern hängen und lassen sich ohne Gegenwehr abknallen
+ Gegner blocken Schläge ab
+ Trefferzonen: Schüsse in den Kopf richten mehr Schaden an als Schüsse in den gut gepanzerten Torso. Trifft man den Gegner ins Bein, fängt er an zu humpeln, schlagen Kugeln ein, wird er durch den Aufprall zurückgeworfen oder fällt sogar zu Boden
+ Wenn man leise genug ist, kann man sich von hinten an den Gegner heranschleichen und diesen in einer schicken Animation k.o.-schlagen
- Man kann Tote und Ohnmächtige nicht mitnehmen, um sie zu verstecken. Sie verschwinden allerdings sowieso von allein
- Man kann Türen nicht wieder hinter sich schließen
+ Türen sind am Schloss farblich gekennzeichnet. Leuchtet die grüne Lampe, kann man sie öffnen, bei rot nicht. So muss man nicht alle durchprobieren- So manche Tür lässt sich erst öffnen, wenn man etwas erledigt hat
+ Endgegner sind wirklich anspruchsvoll
+ Es gibt eine Überaschung an Ende, mit Aussicht auf einen nächsten Teil

Grafik

+ Maximale Auflösung 1280 x 1024
- Schatten fällt in die falsche Richtung und zwar meistens so, als würde das Licht von oben herabscheinen
+ Gesichter bewegen sich beim Sprechen; Kinn, Mund, Agenbrauen, Stirnrunzeln, Lächeln
+ Gesichter haben Falten, Schatten, Altersflecken
+ Texturen lassen Wände und Böden aussehen wie Holz, Beton, rissigen Putz
+ Unschärfeeffekte
+ Gute Animationen
- In den Zwischensequenzen hat Thorton immer eine andere Augenfarbe als die, die ich eingestellt hatte
+ Überstrahleffekte
- Gegner sehen aus wie geklont
- Etwas eckige Animationen
- Ruckelt manchmal
+ Ragdoll-Physik- Körper bleiben teils grotesk verrenkt liegen
+ Basiert auf der Unreal-Engine

Komfort

+ Steuerung mit Tastatur und Maus
- Umständliche Menüführung und mühsames Krutschteln im Inventar zeigen Konsolenherkunft
+ Rechts unten sieht man den Lebensenergiebalken, den Schild und die verfügbare Ammo
+ Pfeil am Rande des Bildschirms zeigt die Richtung an, in der die Aufgabe liegt
+ Auf Knopfdruck nimmt Thornton Deckung. Drückt man dann die linke Maustaste, spring er kurz auf, feuert und geht wieder in Deckung. Man kann sogar hinter der Kiste bleiben und blind feuern, trifft dann aber nicht sonderlich gut
+ Lädt und speichert schnell- Kein freies Speichern, sondern feste Speicherpunkte
+ Spielstand wird mit Ort, Datum, Uhrzeit gesichert
+ "Resume Game" lädt neuesten Spielstand
- Des öfteren bleibt man mit der Figur hängen
+ Untertitel lassen sich einblenden- Laufen zu schnell durch, lediglich einzelne Wörter werden gezeigt, nicht der ganze Satz
+ Man kann für kurze Zeit sprinten
- Man kann nicht springen, wodurch jede Kiste zum unüberwindbaren Hindernis wird
+ Man kann sich aus der Deckung lehnen
+ Gegenstände, die man aufsammeln kann, leuchten geradezu, so dass man sie auch im Dunkeln findet
+ Maussteuerung lässt sich invertieren- Zielfernrohr nicht invertiert
+ Visiert man einen Feind an, erscheint neben dessen Kopf der Lebensenergiebalken
+ Granatenwarnung: Wird eine geworfen, wird dies im Sichtbereich angezeigt, nebst eines Pfeiles, der anzeigt, wo sie hingefallen ist (ähnlich wie in "Call of Duty")

Ausstattung

+ 2 DVDs
+ Handbuch- Nur schwarzweiß
+ 3 Schwierigkeitsgrade: leicht, normal, schwer. Veteran wird erst freigeschaltet, wenn man das Spiel einmal durchgespielt hat

FAZIT:
"Alpha Protocol" ähnelt in weiten Teilen dem großen Vorbild "Mass Effect 2", im Guten wie im Schlechten. Die vielen Dialoge finde ich gut, da man sich in diesen für eine nette oder aggressive Antwort entscheiden und so die Gefühle des Gegenübers zur eigenen Spielfigur beeinflussen kann. Inwieweit das sich auf die Geschichte auswirkt, kann ich nicht beurteilen, das muss ein erneutes Durchspielen zeigen. Zumindest die Gespräche werden dann anders verlaufen, obwohl mir auch Leute geholfen haben, die mich überhaupt nicht leiden konnten. Insofern hat die Vorgehensweise bei "Alpha Protocol", wie bei "Mass Effect", eher geringfügige Auswirkungen.
Insgesamt ist das Spiel sehr actionlastig, das heißt das Schleichen á la Sam Fisher kann man praktisch vergessen. Es gibt einfach nicht genug Deckungsmöglichkeiten und dunkle Ecken oder Schächte, durch die man sich fortbewegen könnte, sucht man vergebens. Stattdessen gibt es viele wilde Schießereien, bei denen sich Profis sicher unterfordert fühlen. Auf Knopfdruck sucht Thorton Deckung und springt auf, um zu schießen, um dann sofort wieder aus der Schusslinie zu tauchen. Da muss man selbst nicht viel machen und ballert sich nach und nach durch die linearen Level. Doch obwohl die Handlung eher dem üblichen Agent-wird-verraten-und-ermittelt-auf-eigene-Faust-Standard entspricht, macht es Spaß, sich durch die unterschiedlichen Großstädte zu kämpfen, um endlich die Lösung des Rätsels zu erfahren: Wer hat Michael Thorton verraten? (Februar 2011)

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