Entwickler

Valve Corporation
- USA

Titel

Half Life 2

Originaltitel

Half Life 2

Genre

Ego-Shooter

Spielzeit

30 Stunden

Erscheinungsjahr D

16.11.2004

Verfilmungen

Publisher

Electronic Arts

Altersfreigabe

ab 18

Wertung

Inhalt

City 17 wird von den Combine regiert, welche die dort lebenden Menschen unterdrücken und Rebellen gnadenlos bekämpfen. Gordon Freeman wird zwanzig Jahre nach Black Mesa aus seiner Stasis erweckt, um die Revolte zum Sieg zu führen. Doch kaum in City 17 angekommen, werden die Combine auf Gordon aufmerksam und er muss in die Kanäle, in denen es von Headcrabs nur so wimmelt...

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich: Gordon Freeman
+ Gute Sprecher (im englischen und im deutschen Spiel)- Gordon sagt nicht ein Wort, das wirkt in Gesprächen oft befremdlich
- Oft ertönt eine miese Technomusik, um Tempo zu erzeugen
+ Bei einer nahen Explosion hört man für einen Moment nur noch dumpfe Töne
+ Geräusche passen zur Umgebung, Wasser tropft oder plätschert, eine Ansage läuft im Hintergrund, Funksprüche quäken aus dem Äther
+ Nostalgie pur: Dieselben Geräusche wie im ersten Teil bei der Benutzung des Medikits oder wenn man etwas betätigt
+ Atemlos erzählte Geschichte. Man kommt kaum dazu, die Gegend zu bewundern- Nur möglich durch die völlige Linearität des Ablaufs. Es gibt nur einen Weg, den man gehen kann. Ferner fällt die Spannung drastisch ab, als die langen Passagen mit dem Hovercraft bzw. Strandbuggy einsetzen
+ Wie im ersten Teil gibt es daher gescriptete Ereignisse, d.h. sobald man eine unsichtbare Linie übertritt, wird ein genau festgelegtes Programm abgespult. Z.B. seilen sich Gegner ab, wird ein Zivilist überfallen usw- Mindert den Wiederspielwert, da der Ablauf sich nicht ändert
+ Man ist auch in Fahrzeugen unterwegs, z.B. mit einem Luftkissenboot- Allerdings war mir die Fahrt damit zu lang. Darüber hinaus musste man kurz darauf schon wieder viele Kilometer auf einer Art Strandbuggy runterreißen. Dabei hatte ich manchmal das Gefühl, als wollten die Entwickler nur zeigen, welch weitläufige Arreale sie zu programmieren instande sind. Na super, wenn ich Straßen sehen will, fahre ich auf die Autobahn
- In bereits „gesäuberten“ Gebieten tauchen immer wieder neue Viecher auf, aus dem Nichts und immer an derselben Stelle
+ Physikspielereien: Stößt man gegen eine Schaukel, schwingt diese physikalisch korrekt hin und her. Fässer kann man einen Hang hinabrollen, Gegenstände herumwerfen und fast alles aufheben, was man sieht- Sehr oft sind Gegenstände nur da, um die - wirklich tolle - Physikengine zu zeigen. Stehen zum Beispiel Gegner auf einem wackligen Holzgestell, ist klar, was man tun muss, um sie loszuwerden. Stehen die Feinde unten am Fuße eines Hanges und oben stehen Fässer herum...
+ Tolle Physikrätsel. Man muss zum Beispiel Betonklötze auf eine Wippe stapeln, um auf dessen anderen Ende draufstehen und somit eine hohe Kante erklimmen zu können. Oder leere Kunsttofffässer unter einer Brücke unter Wasser anbringen, damit letztere sich hebt. Oder Kisten aus ihrer Verankerung reißen, damit sie im Wasser nach oben schwimmen und wir auf ihnen stehen können. Solche Rätsel sind recht häufig und machen tierisch Spaß
+ Die Menschen wirken ungemein lebendig, da sie richtige Gespräche führen und ihre Mimik und Gestik sehr gut animiert sind
+ Antlions springen einem ins Wasser nach, um dort hilflos herumzustrampeln und schließlich zu ertrinken
- Gegner mit den Headcrabs auf dem Kopf sind so dumm, dass sie einfach durch's Feuer auf einen zu wanken, um dann als lebende Fackel schreiend zu verenden
- Gegner reagieren teilweise nicht auf Beschuss, sondern bleiben regungslos stehen, bis sie tot umfallen
+ Gegner bekriegen sich gegenseitig, etwa Antlions versus Leuten mit Headcrabs auf dem Kopp
+ Antlions lassen sich später mithilfe eines Hormonsprays auf Gegner hetzen
- Unlogisch: Unbegrenzte Energie für die Gravity Gun, aber nicht für eine lausige Taschenlampe?!
- Ständig werden Bereiche nachgeladen, wodurch man nicht das Gefühl hat, dass man sich in einer komplett eigenen Welt befindet

Grafik

+ Maximale Auflösung 1280x1024
+ Seitenverhältnis lässt sich ändern: 4:3, 16:9, 16:10
+ Viele Grafikoptionen lassen sich anpassen und werden ohne Neustart übernommen
- Geht man näher ran, sieht man, dass die Texturen verschwommen sind
+ Das Wasser! Selbst jetzt, sechs Jahre später, gibt es aum vergleichbares, von dem in "Crysis" einmal abgesehen. Transparenz, Verzerreffekte, kleine Wellen, Spiegelungen, das von Gegenständen verdrängte Wasser
+ Lebendige Mimik der Figuren
+ Flüssige Bewegungen
+ Gegend scheint bewohnt zu sein, da überall Müll herumliegt, Graffiti an die Wände gesprüht wurde, Plakate, auch halb zerrissene, herumhängen
+ Geniale Wassereffekte, Spiegelungen etwa und Verzerrungen durch halb durchsichtiges Glas, Vergößerung einer Lupe etc.
+ Ebenfalls toll: Wenn man taucht und die Kugel neben einem vorbeizischen
+ Die Spionagedrohnen fotografieren einen, man ist geblendet für einen Moment und sieht nur grelles Weiß

Komfort

- Bevor man das Spiel überhaupt installieren kann, muss man Steam auf die Platte werfen. Steam ist eine Plattform, auf der man Spielserver findet, Games von Valve kaufen und Updates herunterladen kann. Eine Internetverbindung, um Steam zu starten, ist zwingend notwendig! Die Fehlermeldung lautet jedoch: "Steam.exe (main exception). Unable to load library steam.dll." Dann heißt es, Firewall ausschalten oder anpassen und ab ins Netz
- Darauf folgt die Registrierung bei Steam. Erst dann werden die Installations-Dateien für HL2 heruntergeladen, selbst bei meinem DSL-Anschluss dauerte das 1 1/2 Stunden. Erst dann kann man das Spiel zum ersten mal starten! Immerhin benötigt man für das weitere Spielen keine Verbindung mehr zum Internet - hurra
+ Tasten frei belegbar
+ 3 Schwierigkeitsstufen: Easy, Normal, Hard
+ Spielstand wird mit Screenshot, Kapitelname, Wochentag, Datum, Uhrzeit gesichert
+ Schwierigkeitsgrad lässt sich sogar mitten im Spiel anpassen
+ Legt automatisch Spielstände an
+ Der neueste Spielstand steht immer ganz oben auf der Liste
- Das Laden des Spiels dauert ewig
- Mitten im Spiel wird ständig nachgeladen
+ Freies speichern möglich
+ Bedienung ist sehr intuitiv, da das übliche Shooter-Muster angewandt wird. Also Maus + WASD

Ausstattung

- Lediglich eine CD ist in der Packung enthalten
+ Sprache lässt sich wählen: dt., engl.
- Kein Handbuch, nur ein Blatt ist beigelegt, auf dem die Steuerung erklärt wird. Zitat Valve: "Damit Steam-Käufer keinen Nachteil haben." Hallo?! Ich kaufe mir das Spiel im Laden, damit ich was in der Hand habe!
+ Mulitplayer: Deathmatch
14 Kapitel
1 Point Insertion
2 A Red Letter Day
3 Route Kanal
4 Water Hazard
5 Black Mesa East
6 We Don't Go To Ravenholm
7 Highway 17
8 Sandtraps
9 Nova Prospekt
10 Entanglement
11 Anticitizen One
12 Follow Freeman
13 Our Benefactors
14 Dark Energy

FAZIT:
Was dieses Spiel für Vorschusslorbeeren erntete ist unglaublich. Von einer völlig freien Welt war die Rede, von schlauen Gegnern, von gruseligen Momenten und knackigen Physikrätseln. Doch für mich war es die Enttäuschung des Jahres 2004 und auch heute, 2010, als ich erneut einen Anlauf nahm es durchzuspielen, hat es mich nicht gepackt. Befremdlich fand ich vor allem die Tatsache, dass der ach so schlaue Wissenschaftler, als der er immer dargestellt wird, nicht ein Wort spricht. Das wirkt umso seltsamer, wenn man die so lebendig wirkenden Figuren wie Alyx zum Vergleich heranzieht. Mimik, Gestik und das freundschaftliche Geplänkel der Menschen um einen herum sind sehr gut gelungen.
Weniger gelungen finde ich den Aufbau der Levels, die absolut geradlinig verlaufen und somit völlig künstlich wirken. Fässer stehen nur herum, wenn man sie (a) entzünden (b) auf Gegner werfen oder (c) beides mit ihnen tun kann. Manche Kapitel erstrecken sich über Stunden, wenn man etwa mit einer Art Luftkissenboot durch triste Kanäle fährt oder mit einem Buggy den grauen Asphalt entlangbraust. Eigentlich wollte ich einen Shooter spielen und keine Simulation. Ich fand die beschriebenen Abschnitte schlicht und ergreifend langweilig.
Gut gefallen haben mir allerdings die Rätseleinlagen, die viel zu spärlich gesät sind. Leider nehmen sie zusätzlich Tempo heraus, das durch die langen Fahrten in irgendwelchen Vehikeln sowieso schon gelitten hat. Der Gruselfaktor ist dementsprechend niedrig bis gar nicht vorhanden. Die Momente, in denen man erschreckt werden soll, sind vorhersehbar und die Gegner bloßes Kanonenfutter. Zu der "Handlung" will ich mich nicht nochmals äußern. Fazit: Für mehr als ein "nett" reicht es nicht. (Mai 2010)

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Prey (2006)
Dieses Spiel ist Teil einer Reihe:
I: Half Life (1998)
II: Half Life 2 (2004)

Addons
zu II: Episode 1 (2006)
zu II: Episode 2 (2007)
zu II: Episode 3 (2010?)