Entwickler

Ubisoft
- Kanada und Shanghai

Titel

Splinter Cell - Double Agent

Originaltitel

Splinter Cell - Double Agent

Genre

Schleich-Shooter

Spielzeit

8 Stunden

Erscheinungsjahr D

09.11.2006

Verfilmungen

Publisher

Ubisoft

Altersfreigabe

ab 16

Wertung

Inhalt

Nach dem Tod seiner Tochter Sarah ist Geheimagent Sam Fisher nicht mehr derselbe. Sein eigenes Leben ist ihm nichts mehr wert und er nimmt daher einen der gefährlichsten Aufträge seiner Laufbahn an: Er soll die JBA, die John Brown Army, infiltrieren, die terroristische Anschläge plant. Sein Arbeitgeber die NSA (National Security Agency), schleust ihn dafür in einem Gefängnis ein...

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich: Sam Fisher
+ Exzellente englische Sprecher
+ Vor allem Sam Fishers Stimme ist genial: Wie in den ersten drei Teilen wieder Michael Ironside (ein Schauspieler, bekannt aus "Total Recall" oder "Starship Troopers")
+ KI gibt Kommentare von sich wie "There's someone there", "Nothing here"..
+ Figuren unterhalten sich
+ Dynamische Musik: Sobald einem jemand nahe kommt oder etwas entdeckt hat, wird sie schneller und lauter
+ Schritte knirschen im Schnee, Anzug knirscht ebenfalls beim Laufen, Schritte klingen je nach Untergrund anders (Metall, Stein...)
- Bei jedem Spielstart muss man sich die ganzen Logos ansehen, ohne sie überspringen zu können
+ Mit Pfeifen kann man den Gegner anlocken. Herumliegendes Zeug wie Dosen oder Flaschen kann man aufheben, um sie irgendwo hin zu werfen, um den Gegner abzulenken
+ Neu: Man kann tauchen, durchs Eis brechen, damit einen Gegner überraschen und in die Tiefe ziehen
+ Neu: Während man an einer Kante hängt, kann man nahestehende Gegner über das Geländer in die Tiefe ziehen
+ Neu: Man kann an dafür vorgesehenen Stellen ein Loch in eine Zeltwand schneiden und reinspazieren- Bug: Oft flatterten die Zeltbahnen, als seien sie offen, doch konnte man nicht hindurch gehen
+ Neu: Man kann sich unter Tischen und in Schränken verstecken
- Bug: Wenn ich an bestimmten Stellen ins Wasser sprang, stürzte das Spiel immer ab
- Bug: Beim Tauchen blieb ich irgendwo hängen und konnte nicht mehr weiter. Nicht reproduzierbar.
- Bug: Nachdem ich im Menü war, lief Sam ständig nach rechts, ohne dass ich etwas dazu tat
- Bug: Drei Abstürze beim Laden der neuen Mission
+ Über Funk erhält man Anweisungen
+ Neu: Das Vertrauenssystem. Die NSA vertraut uns nicht mehr, wenn wir zu viele Zivilisten töten oder ihre Aufträge nicht erledigen. Das Vertrauen der JBA sinkt ebenfalls, wenn wir zuviele Aufträge offen lassen. Das Spiel ist aus, sobald der Vertrauensbalken einer der beiden Organisationen gegen Null sinkt.- Man hat so viel Vertrauensvorschuss, dass man leidglich einen kleinen Teil der Aufträge erledigen muss, um weiterzukommen. "Double Agent" wurde allerdings im Vorfeld so beworben, dass man viele wichtige Entscheidungen im Laufe des Spiels treffen muss, die den Fortgang beeinflussen
+ Das übliche Waffenarsenal mit Pistole, Scharfschützengewehr und Granaten. Neu ist das Messer, mit dem man lautlos töten kann
+ In Minispielen knackt man Codes, Schlösser und Safes- Bug: Des öfteren konnte ich einen Safe nicht knacken, weil sich die Räder nicht drehen wollten. Später fand ich heraus, dass ich zwei Tasten gleichzeitig und schnell hintereinander drücken musste, damit sich was tat. Das war am Anfang nicht so
+ Neu: Man kann sich kopfüber an ein Seil hängen und Gegner von oben schnappen
+ Die drei leuchtenden grünen Punkte sind wieder da: Das Nachtsichtgerät, Infrarotsicht und ?- Das Blöde ist nur: Man braucht sie gar nicht! Am nützlichsten ist das Seil, mit dem man sich an bestimmten Stellen herunterlassen kann
+ Man kann sich in Überwachungskameras hacken und nachsehen, wo sich Gegner aufhalten. Wichtig ist es, deren Bewegungsprofil zu analysieren, um herauszufinden, wann man unbeobachtet an ihnen vorbei kommt. Oder wann sie einem den Rücken zudrehen und man sie K.O. schlagen kann, ohne dass jemand hinsieht
+ Sam Fisher ist sehr gelenkig: Kann sich an ROhren und Kanten entlanghangeln, an Rohren eine Wand hochklettern, sich auf einem schmalen Sims an der Wand entlangdrücken und durch enge Bereiche quetschen
+ Am Ende jeder Mission sieht man die Statistiken. Wie lange man gebraucht hat, wie oft man etndeckt worden ist, wieviele Schlösser man geknackt hat etc. Daraus errechnet sich der Stealth Score, der einen dazu bringt, zu versuchen, 100% zu erreichen
+ Geschickt: Man kann eine Tür eintreten, normal öffnen oder leise, Zentimeter für Zentimeter aufdrücken. Oder erst einmal mit dem "optic cable" nachsehen, was sich dahinter befindet
- Blöd: Selbst an Stellen, die einem sehr hell vorkommen, leuchtet die Stealthanzeige am Anzug grün. An Stellen wiederum, die einem sehr dunkel erscheinen, hat man keine Deckung. Da fand ich die schwarzen Schatten in den Vorgängern eindeutiger, was das Vorgehen und dessen Planung leichter machte
+ Man kann sich entscheiden, ob man jemanden von hinten mit dem Messer tötet oder nur mit der Handkante K.O. schlägt- Die Option zu töten ist eigentlich unnötig
+ Ist der Gegner ausgeschaltet, kann man sich den Körper über die Schulter hieven und in ein dunkles Eck verfrachten
+ Gegner reagieren auf Sichtkontakt, Geräusche, offene Türen, herumliegende Menschen, Licht das plötzlich abgeschaltet wird
- Alarmzustand ist trotz Sichtung viel zu schnell vorbei. Die Gegner hören auf zu suchen, obwohl sie breits einen Feind erspäht haben
- Gegner hören manchmal Schüsse nicht, wenn sie nicht treffen
+ Manche Gegner kann man befragen, indem man sie von hinten schnappt und ihnen ein Messer an die Kehle hält. Danach einfach K.O. schlagen und in eine dunkle Ecke verfrachten
+ Zeitdruck: Innerhalb einer bestimmten Zeit muss man im Hauptquartier der JBA verschiedene Aufgaben lösen: Trainingsparkour absolvieren, Safe knacken, am Schießstand üben, Minen basteln etc. Gleichzeitig muss man auch für die NSA Dinge erledigen wie Stimmen aufzeichnen, Fingerabdrücke scannen, eine Wanze und einen Trojaner installieren- Es gibt keine Möglichkeit, den Countdown zu beschleunigen. Man muss ihn abwarten und an der Stelle warten, an dem der Auftraggeber steht und zwar genau an der vorgesehenen Stelle. Ich hatte Vertrauen verspielt, weil ich einen Zentimeter daneben stand und er mich nicht sah?!
- Gegen Minispiele wie oben genannte habe ich nichts, doch der Zusammenbau von 10 Minen ging mir auf die Nerven. Dabei muss man einen Greifer benutzen, der sich nur in Zeitlupe bewegt. Und das zehnmal! Des weiteren war das Sudoku, mit dem man einen Code knackt, ein Graus. Dafür habe ich die gesamte verfügbare Zeit verschwendet und konnte keine andere Aufgabe mehr erledigen. Das kostet Vertrauen sowohl bei der JBA als auch bei der NSA
+ Im Hauptquartier der JBA gibt es sogenannte "resctricted areas", die man sofort verlassen muss, sobald man dort erwischt wird. Wird man beim Hacken oder Knacken eines Safes erwischt, ist das Spiel aus
+ Viele unterschiedliche Einsatzgebiete: ein Gefängnis, Russland im Schnee, ein Supertanker, Shanghai- Im Hauptquartier der JBA spielen ganze vier der elf Missionen. Das nenne ich Levelrecycling
+ In Shanghai hört man den Countdown an Silvester, sieht Konfetti fallen und hört den Jubel der Leute- Der Jubel bricht allerdings unvermittelt ab und es herrscht Totenstille, seltsam
- Sprünge in der Handlung: Nach dem ersten Einsatz ist plötzlich von der Tochter die Rede. Später erwähnt Sam auf einmal eine "sie", die ihm von einem Supertanker erzählt hat. Hä? Welche Frau?
- Unlogisch: Man soll die Stimme von Mitgliedern der JBA aufnehmen und zeichnet irgendein Gelaber auf. Doch das, was man nachher an der Tür mit Stimmerkennung abspielt, ist was ganz anderes
- Erika ist die einzige Frau weit und breit. Na gut, zwei laufen auch in Afrika herum
+ Vor jeder Mission gibt es einen "Flug" über das Einsatzziel und die Aufgaben werden erläutert. Dieser Flug ist zwar nur in schwarzweiß, doch sieht man viele Einzelheiten auf einem Supertanker etwa, so dass es sehr echt wirkt
+ Es wurde versucht, den Figuren Leben einzuhauchen- Sie bleiben jedoch sehr blass. Vor allem die Motivation der Terroristen bleibt unverständlich. Die Hauptsache war wohl, dass Millionen von Menschenleben bedroht werden sollten, warum war egal
+ Im Abspann sieht man Trailer- Und Szenen, die es im Spiel gar nicht gab
- Unterschiede zur Konsole: Kein Koopmodus, Missionen sind kürzer, eine Mission fehlt ganz (man überfällt einen Zug)

Grafik

+ Maximale Auflösung 1280x1024
+ Zwischensequenzen in Spielgrafik
+ Viele Grafikoptionen lassen sich anpassen
- Matschige Texturen
- Spiegelbild besteht aus groben Pixeln
+ Zeltbahnen und Gardinen flattern im Wind oder bewegen sich, wenn man sie berührt
- Wenig Details in der Umgebung
+ Sehr gute Animationen
+ Ragdoll-Physik lässt Körper realistisch fallen und sich verbiegen- Führte des öfteren zu wild tanzenden Puppen oder zuckenden Körperteilen der ohnmächtigen oder toten Gegner. In einem Zelt tanzte mir einer ständig ins Blickfeld des Gegners
+ Gute Mimik: Blinzeln, Mund- und Kinnbewegungen beim Sprechen, Augen bewegen sich
- Wachen sehen fast alle gleich aus
+ Man sieht, wie sich Sams Brustkorb hebt und senkt, wenn er atmet
- Umgebung besteht fast nur aus glatten Flächen
+ Vor jeder Mission gibt es einen "Flug" über das Einsatzgebiet - zwar nur in schwarzweiß, doch sieht man viele Einzelheiten auf einem Supertanker etwa, so dass es sehr echt wirkt
+ An der Spielfigur sieht man alle ausgerüsteten Gegenstände wie Messer, Gewehr etc.
+ Sams Taucheranzug glänzt im Licht
+ Überstrahleffekte

Komfort

+ Laden und Speichern gehen schnell
+ "Continue" lädt neuesten Spielstand
+ An bestimmten Stellen wird automatisch gespeichert
+ Die Steuerung geht von Anfang an sehr flüssig von der Hand: WASD zum Laufen, Maus zum Umsehen, Maustasten zum Schießen
+ Mit dem Mausrad kann man die Laufgeschwindigkeit stufenlos einstellen. Doch je schneller man herumrennt, desto lauter ist man
- Nervt: Wenn man im Hauptquartier der JBA jemandem folgen soll, kann man vor allem an Treppen nur noch in Zeitlupe gehen
+ Man kann Türen öffnen, während man einen Bewusstlosen trägt
+ Am Anzug brennt ein Lämpchen, welches anzeigt, wie gut man im Dunkeln verborgen ist: grün steht für unsichtbar, bei gelb werden Gegner misstrauisch und sehen uns, wenn sie nah an uns stehen, bei rot ist man entdeckt worden
- Man kann selbst über kleinste Hindernisse nicht drüberspringen, wenn die Entwickler es nicht vorgesehen haben
- Man kann nicht über Kisten klettern
+ Steht man vor einer schmalen Öffnung, muss man nur vorwärts laufen, Fisher legt sich dann automatisch hin und kriecht hinein
+ Symbole zeigen an, was man an bestimmten Orten tun kann. Etwa eine Hand zum Öffnen, eine Lupe zum Durchsuchen, Binärcode für's Hacken...
+ mit "1" schaltet man in die Egoperspektive
+ Ansonsten 3rd-Person-Perspektive: Blick über die Schulter
+ Lebensenergie regeneriert sich automatisch- Kein Lebensenergiebalken, man ist halt irgendwann tot
+ Links unten steht immer die nächste Aufgabe dran
+ Ansonsten lässt sich im Opsat alles nachlesen, etwa was man für die JBA und was man für die NSA tun muss. Dort ist ebenfalls ein Glossar über Waffen und Gerätschaften zu finden- Die darin enthaltene Karte lässt sich zwar drehen und zoomen, doch ist sie nicht gerade praktisch
- "Quit Game" ist viel zu umständlich, man muss sich quasi die ganze Eingangssequenz nochmals ansehen

Ausstattung

+ 1 DVD
+ 5 Sprachen wählbar: Deutsch, englisch, französisch, italienisch, spanisch
- Die Spielzeit ist mit etwa 8 Stunden für den vollen Preis zu wenig
+ Es gibt 3 Schwierigkeitsstufen...
+ ...die man vor jeder Mission anpassen kann
+ Missionen lassen sich nach dem Tod oder wenn man sie geschafft hat, neu starten
+ 11 Missionen
+ Cooler Multiplayer: Zwei Spione gegen Soldaten, die verhindern müssen, dass Daten gestohlen werden. Als Spione hat man natürlich die Fisher-übliche Hightechausrüstung im Gepäck

FAZIT:
Als das Spiel herauskam hatte ich die Demo angespielt und war sehr enttäuscht von der mauen Grafik, dem ewigen Weiß und vor allem von der scheinbar unmöglich erscheinenden Aufgabe, sich an die Gegner heranzuschleichen. Jetzt habe ich mir das Game für ein Appel und ein Ei gekauft und bin angenehm überrascht. Das Sam-Fisher-Gefühl war sofort wieder da, die Missionen machten größtenteils Spaß (außer den beiden letzten im JBA-Hauptquartier) und besonders die Atmosphäre in Kinshasa war bedrückend und spannend. Die Kugeln pfeiften einem um die Ohren und man versuchte, Zivilisten vor Todeskommandos zu retten. Leider war das nicht zwingend notwendig, ebenso wenig wie das Schonen von Menschenleben. Ich hätte es besser gefunden, wenn das Spiel verloren wäre, wenn man unschuldige Wachen tötet. Terroristen, von mir aus, doch auf dem Supertanker sind viele Arbeiter unterwegs!
Ferner haben die so groß angepriesenen moralischen Entscheidungen im Grunde keinerlei Auswirkungen. Das Vertrauen der jeweiligen Organisation ist dann entweder ganz dahin und das Spiel damit vorbei oder man erledigt eben ein paar Aufgaben, um es wieder zu gewinnen. Außerdem fehlen im Vergleich zur Konsolenversion Spielinhalte - was wohl zeigt, wie wichtig den Machern die PC-Spieler sind. Nichtsdestotrotz ist "Double Agent" für Fans der Reihe und für Spieler, die gerne umbemerkt herumschleichen, ein Muss. (November 2009)

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Dieses Spiel ist Teil einer Reihe:
I: Splinter Cell (2002)
II: Splinter Cell - Pandora Tomorrow (2004)
III: Splinter Cell - Chaos Theory (2005)
IV: Splinter Cell - Double Agent (2006)
V: Splinter Cell - Conviction (2010)