Entwickler

CD Projekt RED
- Polen

Titel

The Witcher
- Enhanced Platinum Edition

Originaltitel

Wiedzmin

Genre

Action-Rollenspiel

Spielzeit

>50 Stunden

Erscheinungsjahr D

26.10.2007

Verfilmungen

Publisher

Atari

Altersfreigabe

ab 18

Wertung

Inhalt

Auf der Burg Kaer Morhen haben sich einige der letzten Hexer geflüchtet und pflegen den verwundeten Geralt of Riva gesund, der unglücklicherweise sein Gedächtnis verloren hat. Kaum genesen, wird die Burg von einer Gruppe Banditen und dem Magier Azar Javed angegriffen, der es auf das alchemistische Labor abgesehen hat. Er kann mit seiner Beute fliehen und Geralt folgt seiner Spur bis nach Vizima...

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich: Geralt of Riva
+ Sehr gute englische Sprecher
+ Man kämpft, indem man auf den Gegner klickt. Wird das Schwert orange und man klickt jeweils schnell genug, kann man lange Kombos aneinanderreihen. Je mehr Erfahrung man hat, desto mehr Hiebe hintereinander lassen sich ausführen
+ Drei verschiedene Kampfstile. Gegen schnelle Gegner der schnelle, gegen Kräftige der starke und gegen mehrere Gegner der Gruppenkampfstil- Sehr brutale Finishing moves, d.h. der letzte "Gnadenstoß"
+ Durch "Meditation" regeneriert man Lebenspunkte- Nur möglich an Feuerstellen (sofern man Zünder dabei hat) oder bei befreundeter KI. Unlogisch finde ich, dass man bei den vielen verlasssenen Hütten nicht einfach eines der dort stehenden Betten benutzen kann
+ Durch erledigte Gegner und gelöste Quests erhält man Talents, die man auf Attrbute (etwa Stärke, Intelligenz), Signs (Zaubersprüche) und Combat Styles verteilen kann. Zehn Bronzetalente ergeben ein Silbertalent, zehn von letzterem ein Goldtalent. Um stärkere Zaubersprüche und generell höhere Stufen zu erreichen, benötigt man Silber- und Goldtalente
- Vor allem in den ersten Spielstunden gibt es sehr große, leere Räume
+ Erledigte Gegner verschwinden nach einer Weile und hinterlassen Blutspuren
+ Gegner weichen aus
+ Man kann Weiber flachlegen und erhält dafür Karten mit Bildern der Damen
+ Dialogoptionen in Gesprächen, bei denen man mehr Informationen erhalten kann. Man muss dabei auch Entscheidungen treffen, etwa welchen Gegner man angreift oder das Gegenüber für sich gewinnt. Manche Konsequenzen spürt man erst viel später
+ Von dem Notice Board, das man meist vor Tavernen findet, kann man sich Aufträge holen
+ Nebenquests oft nach dem Schema: Töte soundsoviele, bring mir davon zehn Stück
+ Besäuft man sich, verschwimmt die Sicht und Geralt torkelt umher- Echt nervig, in diesem Zustand irgendwohin zu gelangen, wo man sch auf's Ohr legen und den Rausch ausschlafen kann
+ Überall laufen und fliegen Tiere umher, Hühner und Gänse laufen Flügelschlagend davon, sobald man sich nähert, andere Vögel wie Raben und Tauben fliegen auf
+ Geralts Gesundheit regeneriert sich von allen, aber langsam
+ Tag- Nachtwechsel
+ Wetter: Regen, Sonne
+ Bei Regen stellen sich die Passanten unter ein Dach, um nicht nass zu werfen. In der Nacht schlafen die Leute und werfen sich im Schlaf herum- Man kann sie trotzdem folgenlos ansprechen
- Im Beisein der Leute kann man deren Schränke ausräumen
- Künstliche Levelbegrenzungen wie Zäune, Flüsse, Abhänge oder Buschreihen. Auch kurz nach dem Ufer ist ebenfalls Schluss, da man nicht schwimmen kann
+ Minispiele wie das Würfelspiel, bei dem man um Geld spielen kann
+ Kommt man in eine düstere Krypta, ist es wirklich dunkel. Dann benötigt man eine Fackel oder den passenden Zaubertrank (Cat's Eye)
+ Händler kaufen nicht alles, nur die Sachen, auf die sie sich spezialisiert haben- Ist zwar logisch, aber auch lästig, da man von einem Händler zum anderen rennen muss, um sein Inventar leeren zu können
+ Die Waffen kann man schärfen, einfetten, vergiften. Fährt man mit der Maus darüber, sieht man, wieviele Stunden die Wirkung noch anhält
- Sehr mühselig, die Verdächtigen auszuhorchen und Informationen über die zu sammeln

Grafik

+ Maximale Auflösung 1280 x 1024
- Bewegungen etwas eckig und steif
- Texturen aus der Nähe unscharf
- Figuren wenig detailliert
+ Mund und Augen bewegen sich beim Sprechen- Gesichter wirken trotzdem starr
+ Echtzeitschatten- Aber nur an manchen Stellen, an anderen wiederum gar keine
+ Wände und Spielfigur werden ausgeblendet, wenn man nahe dransteht
+ Schönes Wasser mit Spiegelungen. Läuft man darin herum, zieht das Kreise

Komfort

+ Bedienung frei konfigurierbar
+ Steuerung mit Tastatur und Maus
+ Mit der Leertaste lässt sich das Spiel jederzeit pausieren
+ Spielfigur kann schnell rennen, automatisch
+ Tutorial ins Spiel integriert, in Form von Textfenstern
+ Der rote Balken steht für die Lebensnergie, der grüne für den Vergiftungsgrad. Je mehr Tränke man schluckt, desto höher steigt er, bis man irgendwann zu nichts mehr zu gebrauchen ist. Magie wiederum verbraucht den gelben Balken
- Gegenstände im Inventar sind winzig
+ Lädt und speichert schnell
+ Spielstand wird mit kleinem Bild des Levels, dem Ort, Datum und Uhrzeit gesichert
+ Spiel legt automatisch einen Spielstand an, wenn man ein neues Gebiet betritt
+ Savegames kann man im Speichermenü löschen
+ Im Journal kann man die Quests nachlesen. Darin findet man auch ein Lexikon über Getränke, Zutaten, Orte, Charaktere, ein Glossar, Infos über Monster und alle Tutorials - Menüs oft unübersichtlich, da der Hintergrund so üppig gestaltet ist, dass man es kaum sieht
+ Etappen einer Quest, die man bereits erreicht hat, werden kurz eingeblendet, ebenso wie die nächsten Schritte
+ An Kanten kann man nicht runterfallen- Aber auch nirgendwo runterhüpfen, etwa von Stegen
+ Mit "alt" kann man sich alle Hotspots im Sichtbereich anzeigen lassen, also Truhen, Fässer, Ausgänge, erledigte Gegner
+ Verschiedene Kameraperspektiven möglich
+ Dialoge lassen sich mit Linksklick weiterschalten
+ Autosortierfunktion im Inventar
+ Der Ring am Boden, zu Füßen des Gegners, zeigt dessen Gesundheit an. Der Ring leert sich im Laufe des Kampfes. Außerdem zeigt er an, welcher Gegner anvisiert ist

Ausstattung

+ 2 DVDs
+ Enhanced Platinum Edition: Sehr dickes, ausführliches Handbuch mit 78 Seiten + Lösungsbuch mit 144 Seiten! Darüber hinaus gibt es zwei Abenteuer extra, alle Patches, Verbesserungen in der Grafik, D'jinni Adventure Editor- Nur schwarzweiß. Die Lösung ist zuweilen sehr vage und unklar, so dass man manchmal immer noch nicht weiß wo was zu tun ist
+ Sprachausgaben: Englisch, polnisch, deutsch, französisch, spanisch, italienisch, russisch, tschechisch, ungarisch. Untertitel zusätzlich auch chinesisch
+ 3 Schwierigkeitsstufen: Novice, ntermediate, Advanced
+ Prolog, 5 Kapitel, Epilog

FAZIT:
Da die "Enhanced Platinum Edition" nunmehr lediglich € 15.- kostet und nicht nur ein dickes Handbuch, sondern auch ein Lösungsbuch beiliegt, habe ich zugegriffen. Das Spielerlebnis fand ich jedoch durchwachsen, da besonders am Anfang viele leere Räume zu bewältigen sind und es mit dieser elenden Lauferei kein Ende nimmt. In Vizima ist es die Suche nach demjenigen, der Geralt an den Feind verraten hat, die einen kreuz und quer, hin und her durch die Stadt schickt. Das Problem dabei ist, dass man die Leute nur zu bestimmten Uhrzeiten irgendwo antrifft, man aber nie weiß, wann oder wo. Das macht die Suche äußerst beschwerlich und nervötend, weil man sehr lange einfach nicht weiterkommt. Oft ist es der Zufall, der einem hilft, bei einzelnen Quests weiterzukommen, was wiederum bedeutet, dass man eigentlich alle Aufgaben erfüllen muss, da man nicht weiß, wo man den nächsten Hinweis findet. Das schmeckt mir überhaupt nicht, weil ich nicht der Typ bin, der alle Ecken abklappern und alle Quests erledigen will. So viel Freiheit muss sein, sich dafür entscheiden zu können, lediglich der Hauptquest zu folgen.
A propos Freiheit, bei "The Witcher" ist die Welt bei weitem nicht so offen wie bei der "Gothic"-Reihe und jedes der fünf Kapitel bietet eine stark eingeschränkte Umgebung, die den wahren Entdecker nicht zufriedenstellend wird. Auch die Sammler, zu denen ich mich zähle, werden enttäuscht sein, da man im Grunde immer dieselbe Waffe und dieselbe Rüstung mit sich herumschleppt. Die Gegner lassen kaum Gegenstände fallen und wenn man einmal eine Waffe findet, muss man seine eigene fallen lassen, auch wenn Platz im Inventar wäre.
Was ich gut finde sind die unzähligen Möglichkeiten, seinen Charakter auszubauen und neue Sprüche, sowie aktive und passive Fähigkeiten zu erlernen, so dass der Kampf zu einem eleganten Tanz wird. Allerdings muss man nicht viel tun, außer zum richtigen Zeitpunkt zu klicken, um Kombos aneinanderzureihen. Das macht die Kämpfe etwas anspruchslos und mit der Zeit langweilig. (Juli 2011)

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Dragon Age: Origins (2009)
Dieses Spiel ist Teil einer Reihe:
1: The Witcher (2007)
2: The Witcher 2 (2011)
3: The Witcher 3 (2015)