Entwickler

Deck 13
- Deutschland

Titel

Venetica

Originaltitel

-

Genre

(Action-)Rollenspiel

Spielzeit

30 Stunden

Erscheinungsjahr D

04.09.2009

Verfilmungen

Publisher

dtp

Altersfreigabe

ab 12

Wertung

Inhalt

Ein Anschlag wird auf Scarletts Dorf verübt, bei dem ihr Geliebter Benedict sein Leben lässt. Da erfährt Scarlett, dass der leibhaftige Tod ihr Vater und sie selbst der Grund dafür ist, dass der Angriff stattgefunden hat. Ihre Herkunft befähigt sie dazu, in die Schattenwelt überzutreten, mit Geistern zu kommunizieren oder sie zu bekämpfen. Um ihr Dorf zu schützen, macht sich Scarlett auf nach Venedig, um sich dem Feind zu stellen...

Spielerlebnis

+ Spielfigur weiblich: Scarlett
+ Seht gute deutsche Sprecher- Manche Stimmen hallen so seltsam
+ Schritte hören sich je nach Untergrund anders an
+ Vögel zwitschern, Schmetterlinge taumeln umher, Gräser biegen sich im Wind
+ Macht echt Laune: Man kann seitlich abrollen, um einem Schlag auszuweichen und dem Gegner dann in den Rücken zu fallen
+ Man kann bis ganz oben auf die Dächer klettern und einen spektakulären Blick auf Venedig genießen
+ Sehr viele Zwischensequenzen- Lassen sich nicht überspringen
- Kein freies Speichern, man steigt immer an festgelegten Kontrollpunkten wieder ein. Der dazwischen liegende Fortschritt geht verloren. Es kann also sein, dass man so manchen Abschnitt immer und immer wieder spielen muss, bis man den Gegner besiegt und einen weiteren Kontrollpunkt erreicht hat
+ Es gibt sogenannte Körper- und Geistfertigkeiten. Ersteres beinhaltet den Schwertkampf, Parade, Schildkampf und spezielle Attacken. Mit der Geistfertigkeit kann man Raben zu Hilfe rufen, die den Gegner angreifen, die Kräfte der Toten anzapfen und gefallene Gegner wiederauferstehen lassen, damit sie einem helfen
- Bug: In der Windmühlen-Taverne konnte ich meine Waffe zwar ziehen, aber nicht benutzen. Neu laden oder Spiel neu starten half nichts - ich musste mich von einem weiter zurück liegenden Savegame aus wieder bis zu dem Punkt durcharbeiten
+ Neue Fertigkeiten und Kombinationen lernt man bei Trainern, die erst erklären und dann zum Sparring übergehen, also mit einem üben
+ So mancher Kampf wird regelrecht zum Tanz, wenn man selbst sich abrollt, elegant zuschlägt und eine Reihe von Kombos vom Stapel lässt. Der Gegner allerdings weicht aus mit einer seitlichen Rolle und fällt Scarlett damit in den Rücken!
- Wichtigste Fähigkeit: Der Eintritt in die Schattenwelt, in der man Geister bekämpfen kann, was in der "realen" Welt nicht geht. Auch Bossgegner muss man erst in der "Wirklichkeit" beackern, um dann deren Geist in der Schattenwelt endgültig über den Jordan zu schicken. Sehr schick ist ist dort die Grafik, die Sicht verschwimmt und man hört sein Herz schlagen
+ Die Geister der verstorbenen Begleiter helfen beim Schlösserknacken. Sie zeigen, welchen der vier Dietriche man wie of betätigen, das heißt anklicken, muss. Die Dietriche weisen vier verschiedene Farben auf, deren Anklick-Reihenfolge man sich merken muss. Je wertvoller der Inhalt, desto länger und damit schwieriger das Knacken des Schlosses
+ Überall in der Stadt verteilt findet man Skelette. An diesen Stellen sollte man unbedingt in die Schattenwelt wechseln, denn dann kann man sich mit dem Geist des Verstorbenen unterhalten. Man erfährt traurige Geschichten, witzige...
+ Man kann schwimmen
+ Legt man sich ins Bett, wird die Gesundheit wiederhergestellt. Anhand einer Uhr lässt sich einstellen, für wie lange man ruht
- Viele Klone
+ Insgesamt fünf Bossgegner, die man nur mit einem Trick besiegen kann. Man muss also erst ihre Schwachstelle ausfindig machen
+ Passanten laufen umher, Händler bieten ihre Waren feil, ein Straßenmusiker spielt auf der Laute
+ Die Geistfertigkeit "Rabenblick" ermöglicht einen Blick durch die Augen eines der überall in der Stadt herumsitzenden Raben
+ Betritt man bestimmte Gebäude, gibt es erst einmal eine beeindruckende Kamerafahrt über die Umgebung
+ Es ist nicht egal, mit welcher Waffe man auf die Gegner eindrischt, denn jeder hat bestimmte Schwachstellen. Außerdem kann man zum Beispiel Axthiebe nicht mit einem Schwert parieren, da dessen Wucht zu groß ist. An Leute mit Speeren und Schilden in den Händen kommt man mit einem Schwert kaum heran, da benutzt man am besten ebenfalls Speer und Schild
+ Von Feinden aufgesammelte Rüstungen müssen erst von einem Schmied (bei Metallrüstungen) oder Jäger (bei Lederrüstungen) angepasst werden, bevor man sie sich anlegen kann
+ Einige ungewöhnliche Waffen wie Speer und Schild oder die Mondklinge- Nur wenig unterschiedliche Waffentypen
+ Nur mit der Mondklinge kann man die Seelenenergie getöteter Gegner aufsammeln und diese dann einsetzen, um in die Schattenwelt überzutreten. Ist die Energie verbraucht, wird man in die reale Welt zurückversetzt
+ Die Mondklinge kann mit bestimmten Edelsteinen aufgewertet werden, eingesetzt werden diese in einem bestimmten Laden in Venedig - gegen Entgelt
+ Man kann sehr viele Häuser betreten, doch wenn man das Schloss knackt und drinnen beim Diebstahl erwischt wird, verschlechtert sich der Ruf- Man kann bei Freunden in deren Beisein die Truhen ausräumen und sogar in deren Betten schlafen
- Man kann nicht springen, selbst kleinste Erhebungen werden dadurch unüberwindbar
- Banditenlager sind immer tupfengleich aufgebaut
- Stofftücher sind wie Bretter, durch die man nicht hindurchkommt
+ Später im Spiel schippern einen die Gondoliere durch Venedig- Davor heißt es laufen, viel laufen
+ Viele Aufträge lassen sich durch ein Gespräch lösen. Man muss nur die richtigen Dialooptionen wählen
+ Die Spielwelt ist frei begehbar, aber man fühlt sich dennoch nicht verloren, da man sich viele Viertel der Stadt erst erspielen muss. bevor man sie betreten kann
+ Ab und zu findet man Schatzkarten. Hat man die dafür nötige Schaufel gekauft, kann man den Schatz ausgraben
- Wenn man ins Meer hinausschwimmen will, stößt man sehr bald gegen eine unsichtbare Mauer
+ Manche Pflanzen lassen sich ernten und verzehren, um etwa die Gesundheit wiederherzustellen. Auch Essen findet man in den Häusern, die denselben Zweck erfüllen. Die Pflanzen wachsen übrigens nach
- Einige Zwischensequenzen muss man sich immer wieder ansehen, etwa den Übertritt in die Schattenwelt, wenn man einen Bossgegner bekämpft oder die Begegnung mit
+ Die Handlung wird zu einem Abschluss gebracht, aber das Ende ist dennoch offen für einen zweiten Teil

Grafik

+ Maximale Auflösung 1280 x 1024
+ Überstrahleffekte
- Erledigte Gegner liegen herum, als seien sie erstarrt, selbst die Kleidung wirkt steif
- Seltsam flackernde Schatten in Gesichtern
+ Schicke Animationen bei Kämpfen- Steife Gesichter
+ Zwischensequenzen in Spielgrafik
+ Schönes Wasser
+ Echtzeitschatten
- Scarlett steckt oft in Türen
+ Schicke Leuchteffekte, wenn man die Mondklinge schwingt
- Viele Klone
- Texturen aus der Nähe unscharf
- In manchen Zwischensequenzen fehlen die Figuren

Komfort

+ Bedienung frei konfigurierbar
+ Steuerung mit Tastatur und Maus
+ "Weiterspielen" lädt neuesten Spielstand
+ Speichert schnell- Kein freies Speichern
+ Spielstand wird mit einem Bild der Gegend, dem Ort, dem Level der Spielfigur und der Spielzeit gesichert
+ Gegner, deren Taschen man komplett geplündert hat, verschwinden. Die anderen bleiben liegen- Man kann die Gegner erst durchsuchen, nachdem man die Waffe weggesteckt hat
+ Lädt recht schnell- Spiel lädt oft nach für ein neues Viertel der Stadt und für jedes Haus, das man betritt
- Kamera macht manchmal Zicken, so dass man nur eine Wand sieht. Außerdem sieht man, wenn man aus einer Tür tritt, nur Scarlett und muss jedesmal die Kamera drehen
- Man kann nicht springen
+ Im Journal werden die Quests vermerkt. Letztere kann man sogar markieren und sie sich auf der Karte anzeigen lassen
+ Mit "Q" kann kann man die Waffen durchschalten. Dabei wird von jeder Kategorie (z.B. Schwerter, Zweihandwaffen) nur die stärkste gewählt, also diejenige, die den meisten Schaden anrichtet
+ Später im Spiel schippern einen die Gondoliere durch Venedig
- Man kann nicht sprinten
+ Tutorial ist ins Spiel eingebettet, da einem die Spielfiguren zeigen, wie es geht. Zum Teil gibt es auch Textfelder, in denen etwas erklärt wird
- An Leuten kommt man nicht vorbei. Man muss warten, bis sie von allein weggehen

Ausstattung

+ 1 DVD
+ 3 Schwierigkeitsstufen: niedrig, mittel, hoch
+ Sehr schönes, farbig illustriertes Handbuch mit 68 Seiten- Handbuch nur als PDF auf der DVD
+ Alles über Installation, Bedienung, Fertigkeiten, Waffentypen, Angriffstaktiken
+ Meine Ausgabe: Software-Pyramide

FAZIT:
Inzwischen ist dieses Spiel bei der Software-Pyramide und damit für € 10.- erhältlich und lief bei mir, bis auf einen Bug, einwandfrei. Das nur am Rande, denn es gab einige vernichtende Kritiken aufgrund der vielen Fehler und diese schlechten Wertungen hat "Venetica" wirklich nicht verdient. Ich kann nur sagen, dass mich seit langem kein Game derart gefesselt hat, dass ich mich am liebsten jeden Abend hingehockt und es gespielt hätte.
Die Protagonisten sind sympathisch, Venedig zwar nicht wirklichkeitsgetreu aber wunderschön, die Handlung einigermaßen spannend und die Kämpfe gehen flott von der Hand. Die Charakterentwicklung ist eher spärlich, ebenso die Bewaffnung und die Zahl der Gegenstände, aber gerade das macht es so unkompliziert, wieder ein paar Stunden in Venedig zu verbringen. Die Kämpfe sind größtenteils einfach, doch bei größeren Gegnergruppen (das bedeutet in diesem Falle drei oder vier Feinde) oder bei Bossgegnern muss man die unterschiedlichen Fähigkeiten der Spielfigur gezielt einsetzen. Es ist nicht egal, welche Waffe man benutzt, es gilt, Schwachstellen zu finden und elegant abzurollen, um einem Schlag zu entgehen, zu parieren und selbst zuzuschlagen. So manches Duell wird zu einem fast elegant zu nennenden Tanz der Klingen. Wen stören da kleine Macken wie die relativ niedrig aufgelöste Grafik oder die etwas hölzernen Figuren? Also ich jedenfalls war begeistert, denn man merkt dem Spiel an jeder Ecke an, mit welcher Begeisterung die Programmierer daran gewerkelt haben. Unterhalten Sie sich mal mit einem der Skelette, die überall herumliegen, dann sehen Sie, was ich meine. Für mich eines der Highlights aus deutschen Landen. (Juni 2011)

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