Autor | Asimov, Isaac |
Titel | Der Foundation-Zyklus III: Der Tausendjahresplan |
Originaltitel | The Foundation III: Foundation |
Genre | Science Fiction |
Seiten | 285 |
Erscheinungsjahr | 1942/44 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Harper Collins Publ. UK |
Wertung | |
Inhalt
Das galaktische Imperium bricht auseinander und Königreiche, die nach Macht streben, entstehen auf den
meisten der vielen Planeten. Anacreon ist eines davon und dessen Regent Wienis verdächtigt die Wissenschaftler
auf Terminus, den anderen Technik vorzuenthalten, die sie dazu nutzen wollen, die Galaxie zu
unterjochen. Der Bürgermeister auf Terminus, Salvor Hardin, hat tatsächlich vor, eine Foundation aufzubauen,
die alle Planeten umfasst, um das Wissen der Welten und nicht zuletzt den Frieden zu bewahren...
Rezension
Dieses Buch besteht aus zwei Kurzgeschichten Asimovs (erschien aber erst 1951) und das merkt man
ihm unglücklicherweise an. Es springt Dutzende von Jahren in der Zeit umher, so dass man sich schnell
wieder trennen muss von Leuten, die man gerade erst kennengelernt hat. Es geht dabei in erster Linie um
Machtkämpfe und einen drohenden Krieg, nicht um die menschliche Seite, die für mich eindeutig zu kurz
kam. Die Ränkespiele haben durchaus ihren Reiz, doch konnte ich mich nicht richtig in die Geschichte
hineinversetzen, weil mir der Bezug dazu fehlte. Ich fand niemanden, um den ich bangen konnte, da sich
alles auf politischer Ebene abspielte, Gespräche sich darum drehten, welcher Schritt in Hari Seldons
Sinn sein könnte. Und wo sind die Frauen? Alle paar Seiten treten neue Männer auf, allesamt bewandert
in der Kunst der Intrigen und wahrlich raffinierter Schachzüge, das muss man ihnen lassen.
Was mich irritiert ist ihr blindes Vertrauen in die Vorhersagen Seldons: " 'To succeed, planning alone is
insufficient. One must improvise as well.' I'll improvise." Da sie so an Seldon glauben, sollte ihnen klar sein,
was auf dem Spiel steht - das Schicksal der gesamten Galaxie! 30,000 Jahre Chaos, wenn sie es nicht
fertigbringen, die Anarchie auf 1000 Jahre zu verkürzen. Daher ist ihre Nonchalance absolut nicht nachvollziehbar.
Klar, es macht Spaß, zuzusehen, wie die Mitglieder der Foundation im letzten Moment ihr Ass
aus dem Ärmel ziehen. Die erwähnten Zeitsprünge machten es mir jedoch schwer. Ich gebe zu, ich lese
viel lieber über die Schicksale einzelner Personen als ganzer Galaxien.
Gesetzt den Falles, Psychohistorie würde überhaupt funktionieren, ist es verwunderlich, dass Seldons
Voraussagen fast auf den Tag genau zutreffen, da er sich nach jeder "Seldon crisis" mit einer Videobotschaft
an seine Anhänger wendet. Ich dachte, man könnte nur sehr allgemeine Trends erkennen -
träfe das dann nicht auch auf den Zeitpunkt zu, an dem sie stattfinden sollen? Und nimmt der 'große
Prophet' durch seine Videos nicht Einfluss auf diejenigen, die etwas zu entscheiden haben? Er war überzeugt
davon, sein System würde nur funktionieren, wenn alle Entscheidungen und Handlungen zufällig
getroffen werden ("A further necessary assumption is that the human conglomerate be itself unaware
of psychohistoric analysis in order that ist reactions be truly random.")?
Asimov hat ein famoses Gedankenspiel entworfen, das meiner Ansicht nach nie Realität werden könnte.
Es gibt viel zu viele Unwägbarkeiten, die die ganzen schönen Prophezeiungen über den Haufen werfen
können. Wer an die Bundestagswahl 2005 von vor ein paar Monaten denkt, weiß, was ich meine. Die
ganzen schönen Statistiken über den wahrscheinlichen Ausgang der Wahl... Darum gibt es in der
Psychologie auch keine ehernen Gesetze, die das Verhalten prädizieren könnten. Allgemeine Trends sind
erkennbar, doch es gibt immer wieder Individuen, die einen völlig anderen Weg beschreiten und damit
Maßstäbe setzen, andere mitreißen. Die Protagonisten in Asimovs Buch bewegen sich in geraden Linien
und obwohl der Einzelne hinter der großen Idee der Foundation verschwindet, sorgt das Buch für einige
anregende Stunden.