Inhalt
Das Sonnensystem, in dem die ameisenähnlichen Majat leben, ist streng abgeschottet vom Rest des Universums. Seit vielen Generationen leben auch Menschen dort und haben
sich anders entwickelt: Die Kontrin sind die herrschende Klasse und stehen in engem Kontakt mit den Majat. Die Betas sind für die gesamte Verwaltung zuständig und die Azi
Das empfindliche Gleichgewicht zwischen den herrschenden Kontrin, den für sie arbeitenden Beta und
den Sklaven, den Azi, wird gestört - durch ein Haus der Kontrin, das expandieren will...
Rezension
Cherrryhs Stil ist unverwechselbar, denn wieder wirft sie micht als Leser mitten hinein in eine mir völlig fremde Welt, verzichtet jedoch zum größten Teil auf jedewede
Erklärung. Sie hantiert mit Begriffen, die ich mir erst mühsam einprägen muss und vor allem die unterschiedlichen Häuser der Kontrin und ihre ich nenn's mal Gesinnung
konnte ich mir erst lange nach Beginn der Lektüre einprägen. Die Protagonistin zum Beispiel heißt Raen a Sul Maat Meth-maren, ihre GEgenspieler Hald, Pol, Morn. Vielleicht
rührten die Schwierigkeiten, mich in die Handlung einzufinden, von meinem Problem, mir keine Namen merken zu können.
Cherryh macht es einem wie gesagt nicht leicht. Scheinbar ziellos irren die Protagonisten in ihren Romanen durch die Gegend und man hat lange Zeit keine Ahnung, was diese
vorhaben und wohin die Reise führen wird. Dadurch gibt es teilweise einigen Leerlauf wie das Kartenspiel, das Raen und Jim spielen und das viele Tage in Anspruch nimmt.
Die Regeln dafür sind übrigens im Anhang am Ende des Buches abgedruckt. Im letzten Viertel des Romans zieht das Tempo wieder an und man erfährt schließlich, was Raens
Gegenspieler im Sinn hatten. Ein guter Spannungsbogen sieht anders aus, dafür liegt Cherryhs Stärke in der Beschreibung faszinierender Kulturen. Was mir aber nicht in
den Kopf will ist die Tatsache, dass die Majat wie ein Ameisenstaat funktionieren und trotzdem brilliante Wissenschaftler sein sollen. Für kreatives Denken erscheint
mir ein kollektives Bewusstsein eher hinderlich. Dennoch habe ich "Serpent's Reach" gerne gelesen, da es bei Cherryh wie üblich sehr rätselhaft ist und es auch bleibt.
(August 2012)