Autor | Marrak, Michael (*1965) |
Titel | Lord Gamma |
Originaltitel | |
Genre | Science Fiction |
Seiten | 558 |
Erscheinungsjahr | 2000 |
Auszeichnungen | Kurd-Lasswitz-Preis (2001) |
Verfilmungen | |
Verlag | Bastei Lübbe |
Website des Autors | www.michaelmarrak.de |
ISBN | 978-3-404-24301-3 |
Wertung | |
Inhalt
Was ist das für eine Welt, auf der Stan Ternasky sich befindet? Er fährt in einem alten Pontiac die ewig
gleiche Straße entlang, ohne Motor, mit einem Arsenal an Waffen im Kofferraum. Die einzigen anderen
Menschen, die hier anzutreffen sind, leben in unterirdischen Bunkern, aus Angst vor einer Strahlung,
die es gar nicht gibt. Alle neunzig Kilometer wiederholt sich das gleiche Bild, leben dieselben Klone.
Einer von ihnen ist allerdings anders und genau den sucht Stan im Auftrag von Lord Gamma...
Rezension
Nach den ersten Kapiteln fühlte ich mich doch sehr stark an den Film "The Matrix" erinnert, der wiederum
einiges von einer Kurzgeschichte Philip K. Dicks "geliehen" hatte. Ich versuche dennoch, auch
wenn's nicht leicht ist, keine der Überraschungen zu verderben, die das Buch parat hält. Das Ende
fand ich allerdings ein bißchen zu positiv, zu gewöhnlich. Bis dahin fand ich das Buch aber einwandfrei:
Es ist spannend, leicht zu lesen, aber nicht ohne Anspruch, durchdacht und zudem witzig. Für
mich blieben keine Wünsche offen. Die Figuren fand ich allesamt sympathisch und freundete mich
schnell mit ihnen an, obwohl sie nicht allzuviel von sich preisgeben. Das macht ihr Humor wett und die
nicht zu verachtende Action, die das Lesen zu einem sehr rasanten Erlebnis macht. Und dann ist da
natürlich das große Geheimnis, das es zu lüften gilt und das sich auf verschiedenen Ebenen abspielt.
Das wirkt, solange man noch nicht durchblickt, ein wenig verworren, ist aber aufwändig konstruiert
und inszeniert. Wer solche an Stanislaw Lem erinnernde Gedankenspiele und die Verdrehung der
Realität mag, der fühlt sich hier sicher gut aufgehoben. Wer es allerdings geradlinig liebt und mit solchen
parallelen Wirklichkeiten nichts anfangen kann, sollte die Finger davon lassen. Allen anderen sei
dieser Science-Fiction nochmals ausdrücklich ans Herz gelegt.