Autor | Scalzi, John Michael (*1969) |
Titel | Geisterbrigaden |
Originaltitel | The Ghost Brigades |
Genre | Science Fiction |
Seiten | 425 |
Erscheinungsjahr | 2006 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Heyne |
Website des Autors | www.scalzi.com |
ISBN | 978-3-453-52268-8 |
Wertung | |
Inhalt
Der Wissenschaftler Charles Boutin ist zum Verräter geworden und zwar an der gesamten Menschheit. Er hat ein Bündnis mit dem Feind geschlossen und stellt ihm die fortschrittlichen Technologien des Militärs zur Verfügung, an denen er mitgearbeitet hat. Die KVA, die Koloniale Verteidigungsarmee, sieht sich daher zu einem ungewöhnlichen Schritt gezwungen. Sie pflanzt das Abbild von Boutins Bewusstsein in den Körper eines geklonten Soldaten...
Rezension
Zunächst war ich enttäuscht, mit einer völlig neuen Besetzung Bekanntschaft machen zu müssen, denn John Perry ist leider nicht mehr mit von der Partie. Dafür trifft man wieder auf Jane Sagan, die im ersten Band der Reihe einen kurzen Auftritt hatte und Teil der Geisterbrigade ist. Deren DNS wird aus bereits verstorbenen Rekruten gewonnen, aber auch Katzen und Pflanzen steuern ein gut Teil bei, um diese Elitesoldaten zu erschaffen. In erster Linie begleitet man jedoch den Frischling Jared Dirac, dem das Bewusstsein Boutins eingespeist wurde, das nach und nach zum Leben erwacht. Die Frage ist, ob Jared eine eigenständige Persönlichkeit bleiben oder auch zum Verräter werden wird und was einen Menschen überhaupt ausmacht. Philosophische Aspekte wie diese werden leider nur gestreift, doch Scalzi macht sich immerhin die Mühe, sie anzusprechen, was bei einem reinen Unterhaltungsroman selten ist. Das macht einen Teil der Faszination aus, die mich dazu brachte, nach dem etwas lahmen Auftakt bis zum Schluss durchzuhalten.
Des weiteren liest sich "Geisterbrigaden" sehr schnell, da weder verschachtelte Sätze, noch schwierige Wörter den Lesefluss stören. Leider erreicht der Roman nicht ganz den Schwung des ersten Teils, da mir der Humor etwas zu gezwungen wirkte und die Handlung mich nicht mitzureißen vermochte. Ein Scharmützel hier, eines dort, dazwischen die Reminiszenzen des Boutin und der Versuch Jareds, seine Identität zu bewahren. Gegen Ende erfährt man dann etwas, das einen wirklich überrascht, dessen Konsequenzen man aber wohl erst im nächsten Band zu spüren bekommt. Übrigens muss man den ersten Teil nicht gelesen haben, um bei "Geisterbrigaden" mithalten zu können. Scalzi weiht den Leser in alles Wichtige ein - was nicht viel ist, denn auch im "Krieg der Klone" ist die Geschichte auf kurzweilige Unterhaltung angelegt und nicht auf Komplexität. Darunter leidet die Atmosphäre, denn von den Aliens, mit denen die Geisterbrigade zu tun hat, erfährt man so gut wie nichts, selbst das Aussehen wird nur angedeutet. Somit ist das vorliegende Werk zwar nicht schlecht, aber auch kein Muss. (September 2010)
Schon gewusst?