Autor | Scalzi, John Michael (*1969) |
Titel | Krieg der Klone |
Originaltitel | Old Man's War |
Genre | Science Fiction |
Seiten | 430 |
Erscheinungsjahr | 2005 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Heyne |
Website des Autors | www.scalzi.com |
ISBN | 978-3-453-52267-1 |
Wertung | |
Inhalt
Nur Menschen, die über 75 Jahre alt sind, ist es erlaubt, in die Armee einzutreten. Die KVA, kurz für koloniale Verteidigungsarmee, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menscheit gegen die Vielzahl fremder Alienrassen zu verteidigen, welche sich um die bewohnbaren Planeten streiten. John Perry ist ebenfalls 75, als er sich rekrutieren lässt und mithilfe fortschrittlicher Technologien zum Supersoldaten mutiert...
Rezension
Das ist der erste Band einer zur Zeit bereits sechs Teile umfassenden Reihe, die dem Leser Space Opera pur bietet. John Perry und Konsorten sind dem entsprechende Sprücheklopfer, die mich so manches Mal grinsend vor dem Buch sitzen ließen. Der flapsige Humor wird sicher nicht jedem gefallen, da er schon fast inflationär gehandhabt wird. Darüber hinaus sehen die Protagonisten unverschämt gut aus, sind spitzenmäßige Soldaten, aber unerwarteterweise nicht unsterblich. Kameraden kommen und gehen und man kann daher kaum eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Selbst Perry bleibt der coole Sunnyboy und man merkt ihm seine Lebensweisheit von 75 Erdenjahren überhaupt nicht an. Er und seine Freunde könnten genauso gut 16, 20 oder 30 Lenze zählen - warum nimmt die KVA nicht gleich jüngere oder die Spezialeinheit? Zu teuer, zu aufwendig? Ferner trifft man hier lediglich Amerikaner, die mal wieder Weltpolizei spielen. Ein, zwei Asiaten, Europäer oder Afrikaner hätte Scalzi ruhig mit einbauen können.
Was die Handlung betrifft geht es in erster Linie darum, die Ausbildung zum Soldaten zu überstehen, um hinterher von Planet zu Planet zu düsen und Aliens abzumurksen - eine Space Opera eben. Immerhin sind ein paar Ausflüge in die Wissenschaft zu verbuchen, etwa in die Theorie des Skipantriebs und Gespräche über ein Leben außerhalb der KVA. Da "menschelt" es endlich und man kann ein Leben hinter der Maske der gentechnisch veränderten Soldaten erahnen. Scalzi hat als Autor also durchaus Potential und wenn er es schafft, den Protagonisten eine Persönlichkeit zu geben, wäre sein Roman mehr als nur pure Unterhaltung. Wenn er sich in den Folgebänden außerdem noch von dem großen Vorbild "The Forever War" von Haldeman lösen kann, dem "Krieg der Klone" so frappierend ähnelt (die Streitmacht im All, die völlige Loslösung von den Menschen auf der Erde, die Pormiskuität, die ständigen Scharmützel und die Pausen dazwischen), kann man sich auf überraschendere Bände freuen als diesen hier. Ich habe mich trotzdem prächtig amüsiert und freue mich schon auf "Geisterbrigaden". (September 2010)
Schon gewusst?
2002 erschien "Old Man's War" auf Scalzis Website als Fortsetzungsroman, woraufhin der Verlag Tor Books die Rechte daran erwarb. Erst 2005 wurde dann die erste gedruckte Version veröffentlicht.