Autor | Vinge, Vernor |
Titel | Dscheng Ho II: Ein Feuer auf der Tiefe |
Originaltitel | Queng Ho II: A Fire Upon the Deep |
Genre | Science Fiction |
Seiten | 613 |
Erscheinungsjahr | 1992 |
Auszeichnungen | Hugo Gernsback Award (1993)
John W. Campbell Award (1993) |
Verfilmungen | |
Verlag | Tor Books |
Wertung | |
Inhalt
In einem bisher von den Menschen unerschlossenen Teil des Universums wird ein uraltes Archiv entdeckt,
welches von der Kolonie Straumli Realm wieder zum Leben erweckt wird. Doch sie wissen nicht, was sie tun -
nur ein Schiff kann der totalen Vernichtung entgehen. Es strandet aufgrund eines technischen Defektes
irgendwo in der rückständigen Zone im Slowness, auf einem Planeten, der von wolfsartigen, aber intelligenten
Wesen bewohnt wird. Währenddessen setzt sich die Zerstörung im Universum fort und nichts scheint die Blight
aufhalten zu können...
Rezension
Im Grunde genommen sind es zwei parallel verlaufende Erzählstränge, die sich einander annähern, um am Ende
miteinander zu verschmelzen. Da gibt es zum einen die Kinder Jeffri und Johanna,, die von Straumli Realm entkommen konnten und sich nun einer völlig fremdartigen Spezies gegenübersehen. Zum anderen versuchen
Ravna und Pham Nuwen herauszufinden, wie man die Blight besiegen könnte. Außerirdische Rassen gibt es
trotz der eben erwähnten menschlichen Hauptdarsteller einige, sie scheinen uns in ihrer Motivation jedoch sehr
ähnlich und unterscheiden sich eigentlich fast nur noch äußerlich von uns Erdenwesen. Die sprachlichen
Barrieren sind ein Witz – wie herrlich waren da die Knnn in ihrer geheimnisvollen Andersartigkeit, eine von C.J.
Cherryh eingeführte Rasse, bei deren Auftauchen es mir stets kalt den Rücken hinunter lief. Da sind die
Geschöpfe Vinges doch viel einfacher gestrickt und sind ein wenig reizlos.
Tja und was haben all diese Kreaturen zu tun außer natürlich, sich gegenseitig zu bekriegen und jeglichen
Fortschritt in den Dienst des Tötens zu stellen? Sie betreiben ein wenig Forschung, lernen einander vorsichtig
kennen und halten die Spannung aufrecht mit ihren unterschiedlichen Gruppierungen, von denen man nicht weiß,
welche letztendlich schneller sein wird. Natürlich hat man als Leser seine Wunschkandidaten, allerdings scheint
der Weg nicht so klar gezeichnet wie das in vielen so genannten Space Operas der Fall ist. Hinzu kommen ein
paar handfeste (Gewissens)Konflikte und die Tatsache, dass man sehr nah an den Protagonisten dran ist,
obwohl sie leider mit ein paar wenigen Worten umschrieben sind. Da fand ich „Eine Tiefe am Himmel“ tiefschürfender, der zeitlich vor den Ereignissen in „A Fire Upon the Deep“ spielt, jedoch sieben Jahre danach verfasst wurde.
Da hatte Vinge wohl inzwischen mehr Erfahrung, die er in sein „Eine Tiefe am Himmel“ einbringen konnte.
Nichtsdestotrotz fand ich auch das vorliegende Werk große Klasse, da sich der Autor weder nur auf Weltraumschlachten konzentriert, noch menschliche Dramen in aller Länge auswälzt. Er hält auf ganzer Linie die feine
Balance zwischen diesen beiden Polen aufrecht und schwächelt lediglich am Ende, an dem er enttäuschend
abrupte Lösungen und einen allzu glückseligen Ausgang präsentiert.