Autor | Williams, Tad |
Titel | Die Chronik von Osten Ard II: Der Abschiedsstein |
Originaltitel | Memory, Sorrow and Thorn II: Stone of Farewell |
Genre | Fantasy |
Seiten | 854 |
Erscheinungsjahr | 1990 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Fischer |
Website des Autors | www.tadwilliams.com |
Wertung | |
Inhalt/Rezension
Na also, wird doch! Nachdem der erste Band äußerst zäh die Chronik von Osten Ard eingeläutet hatte,
wurde hier die Handlung gestrafft und dadurch spannender gemacht. Es gibt nur noch wenige Leerläufe
und die meiste Zeit stolpern die Helden in diesem Buch von einem Abenteuer ins nächste. Die sympathische
Gruppe aus Sludig, Binabik, Qantaka, Einskaldir und dem Mondkalb Simon wird getrennt
und versucht ihr Menschen- und Trollmöglichstes, um das Schwert Dorn in Sicherheit zu bringen vor
den Schergen des Sturmkönigs. Die Geschichte springt zwischen diesen Parteien hin und her, noch
erweitert um das Schicksal Rachels des Drachen, Eolair und Maegwin, Miriamel und Cadrach, Isgrimnur
und Tiamak. Dadurch erfährt man, wie die Bedrohung durch die Dunkelheit aus dem Norden die
einzelnen Gebiete und Völker beeinflusst und verändert. Leider sind meiner Meinung nach die beiden
jungen Prinzessinen Miriamel und Maegwin allzu töricht. Hat ja auch ein Mann geschrieben. ;-) Männer
kommen hier nämlich viel besser weg, quasi als die weisen Beschützer, die vernünftig denken können
und nicht wie die beiden Mädels von ihren Emotionen gelenkt werden. Am Hofe hätten sie doch auch
ein wenig Durchtriebenheit aufschnappen müssen! Aber nein, sie sind völlig uneinsichtig und werden
von den anderen so mitgeschleppt. Auch Simon mag ich leider nicht sonderlich, wenn er sich selbst
ständig als Mondkalb beschimpft und selbst bemitleidet. Aber darüber lässt sich hinwegsehen und
übrig bleibt eine gut geschriebene Geschichte, wenn sie auch nicht sonderlich neues bietet. Was ich
nicht unerwähnt lassen wollte sind Usires und 'den Baum schlagen'. Wie Jesus hat Usires den Märtyrertod
erlitten und wurde umgekehrt an einen Baum genagelt. Daher schlagen die Gläubigen einen
Baum auf ihrer Brust, genau wie die Katholiken das Kreuz. Einigen mag das gefallen, da Williams'
Welt der unsrigen dadurch näher ist. Mir erschien es eher als wenig originelle Idee, Religion nach
Osten Ard zu bringen. Vielleicht ist es aber nur als eine Art Gag gemeint. Geduldige Leser mögen
aber selbst über die mehr als achthundert Seiten dieses Bandes und der über 3000 Seiten der gesamten
Chronik urteilen. Ich fand den Abschiedsstern jedenfalls gut.