Anspruch | |
Blut und Morde | |
Erotik | |
Humor | |
Inhalt
Im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts kann sich Fortuné d'Hypocondre mit journalistischer Arbeit gerade so über Wasser halten. Nun jedoch scheint er vom Pech verfolgt.
Seine Verlobte hat ihn verlassen, weil sie glaubt, er sei wahnsinnig geworden und tatsächlich scheint er unter Halluzinationen zu leiden, denn er unterhält sich mit einer Figur aus
einem Groschenroman...
Rezension
Farbenfroh ist dieser Comic nicht zu nennen, die Kolorierung bedient sich eher gedeckter Braun-, Rot- und Grüntöne. Das passt aber zu dem historischen Setting, zum 19. Jahrhundert,
welches im Kleidungsstil seinen Widerhall findet. Die Gebäude und Tapeten sind aufwendig gestaltet, das Tintenfass ist ein grinsendes kleines Teufelchen und die Szenen aus dem Roman, von
dem der Rabe berichtet, sehen aus wie Fotos aus der damaligen Zeit. Danaben wirken die Figuren leider sehr simpel, Gesichter, Haare und Mimik werden lediglich mit ein paar Strichen
skizziert. Durch den Wechsel der Perspektive wirken die Bilder weniger statisch. Es gibt Seitenzahlen. Printed in Poland.
Eine faszinierende Idee: Romanfiguren werden pötzlich lebendig und fordern ihr Recht ein, ihre Existenz fortführen zu können. um nicht der Vergessenheit anheim zu fallen. Allerdings finde
ich es ein wenig schde, dass Lebeault nicht mehr aus dieser Idee herausgeholt hat, denn auf den hätte man da alles treffen können! Stattdessen tritt nebem einem Inspektor nur der Rabe
auf, der bis zum Schluss kontur- und im wahrsten Sinne des Wortes gesichtslos bleibt und dazu verdammt ist, ein Zuschauer zu sein. Auch der Protagonist Fortuné bleibt blass und
taugt nicht als Identifikationsfigur. Nichtsdestotrotz habe ich den Comic in einem Rutsch gelesen, da ein heimtückischer Mörder sein Unwesen treibt und ich erfahren wollte, wie es mit
dem Raben weitergeht. Die Krönung ist jedoch der überraschende Schluss, der viele der Schwächen des Comics vergessen macht. (März 2015)
Schon gewusst?
Kolorierung: Albertine Ralenti.