Autor | Corbeyran (Text) & Celanovic, Tihomir (Illustration) |
Titel | Zwielicht. Band 1: Wölfel von Ulf |
Originaltitel | Le Diurne: Wölfel von Ulf |
Genre | Comic: Horror |
Altersempfehlung | ab 12 Jahren |
Seiten | 52 |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Splitter |
Wertung | |
Anspruch | |
Blut und Morde | |
Erotik | |
Humor | |
Inhalt
Die Stadt Lukiana wurde in einer Gegend errichtet, in der Vampire ihr Unwesen treiben, primitive, aber sehr starke Unholde, die nachts durch die Straßen schleichen,
um unvorsichtige Passanten zu jagen. Wölfel von Ulf patrouilliert mit seiner Miliz des nachts, während sein Bruder tagsüber für Sicherheit sorgt. Zwischen den beiden
Männern herrscht Unfrieden, da Wölfel einst im Wald gefunden und adoptiert worden war, aber dennoch einst die gleichen Anteile am Erbe erhalten soll wie der leibliche
Sohn. Da kommt es Letzterem gerade recht, dass Wölfel des Vampirtums bezichtigt wird...
Rezension
Das Aussehen von Menschen, Mode und generell der gesamten Stadt Lukianas ist an die viktorianische Zeit angelehnt. Auf manchen Bildern sind trotzdem Luftschiffe zu sehen, was
auf Steampunk schließen ließe, doch bleiben sie so ziemlich das einzige solche Elemtent. Das finde ich sehr schade, denn das hätte noch ein wenig Schwung in diesen
"historischen" Schinken gebracht. Der nostalgische Eindruck wird verstärkt durch die Farbgebung (Nikola Vitkovic), da Brauntöne überwiegen, dazu
Orange, Gelb und ein wenig Grün. Die äußerst stimmungsvolle "Film-Noir-Beleuchtung", Nahaufnahmen, Totale, unterschiedliche Perspektiven sorgen des öfteren für einen wahren
Augenschmaus. Die Umgebung ist oft sehr detailliert, es sind viele Menschen unterwegs und Lukiana steckt voller Leben. Womit wir beim ersten und einzigen Kritikpunkt
wären, nämlich den Gesichtern der Männer, die allesamt primitiv und geradezu brutal aussehen. Voller Schatten, Furchen und mit einem permament finsteren Ausdruck
ausgestattet fällt es schwer, eine Identifikationsfigur zu finden.
Frauen sind hier fast nur Staffage und dürfen den Titelhelden anhimmeln, dem sie allesamt verfallen sind - mir war das schon bald peinlich, dem beizuwohnen. Das Titelbild hätte mich
daher warnen sollen, doch bei "FVZA" sah es ähnlich kitschig aus, strafte den Inhalt aber Lügen. Diesmal passt das Cover zur Geschichte, leider, denn die Romanze zwischen
Wölfel und Maja ist alles andere als glaubwürdig. Wie jemand so dumm sein kann, sich nachts auf der Straße herumzutreiben, ist mir schleierhaft, es hätte sicher
einen anderen Weg gegeben. Es kommt, wie es kommen muss und genau da liegt der Hund begraben. Meiner Meinung nach ist die Geschichte nämlich stinklangweilig, in weiten
Teilen vorhersehbar oder irritierend (weshalb fügt sich Wölfel so schnell in seine neue Rolle ein? Er hatte sich doch dem Schutz der Menschen verschrieben). Ich jedenfalls
will kein Pärchen begleiten, das auszieht, "die Einwohner Lukianas zu bekämpfen". Heißt das, sie wollen Unschuldige töten? Ohne mich. (Januar 2013)
Schon gewusst?