Anspruch | |
Blut und Morde | |
Erotik | |
Humor | |
Inhalt
Nosferatu war der älteste und mächtigste aller Vampire, doch gilt er seit einem halben Jahrhundert als verschollen. Jetzt spüren
die Vampire, die von seinem Blut getrunken haben, seine Gegenwart irgendwo in Indien. Sie sind nicht gerade begeistert von der Aussicht,
ihre Pfründe abgeben zu müssen und setzen alles daran, den Totgeglaubten endgültig ins Jenseits zu schicken. Davon träumen auch
Vampirjäger wie Erick...
Rezension
Vom Stil her erinnerte mich "Nosferatu" stark an die Zombies-Reihe, die ebenfalls sehr düster daherkommt und vor allem mit Braun- und Grautönen
koloriert ist (von den Digikore Studios). Beide Serien stammen aus der Feder Perus. DIe Hintergründe sind detailliert ausgearbeitet, das Dickicht
eines Dschungels ebenso wie die Ansammlung notdürftig zusammengezimmerter Barracken in den Slums von Bombay. Die Gesichter besitzen Charakter
und man erkennt sie stets sofort: Das vernarbte, eingefallene Gesicht des Vampirjägers, das kantige Kinn Vladeks oder die furchteinflößenden,
glühenden Augen Nosferatus, dessen Antlitz oft im Schatten einer Kapuze verborgen ist. Nahaufnahmen von Letzterem zeigen spitze Reißzähne, ein
zur Fratze verzerrtes Gesicht, voller Wut und Hass. Gefühle wie Überraschung oder Freude gelingen Martino jedoch nicht ganz so gut. Druck und Bindung
des Spliiter-Verlages sind wie immer tadellos (Format 322 x 231 x 20 mm, Printed in Germany), mit Seitenzahlen.
"Nosferatu" bietet leider nichts Neues zum Thema Vampire, sondern besteht im Gegenteil aus lauter altbekannten Versatzstücken. Da gibt es zum einen
den mächtigen Obermotz, in diesem Fall Nosferatu, eine Bruderschaft der Vampire, die im Untergrund operiert, und nicht zu vergessen die Antagonisten,
also diejenigen, welche die Blutsauger jagen. Die obligatorische Liebesgeschichte darf ebenfalls nicht fehlen, wobei am Ende des ersten Bandes das
Geheimnis gewahrt bleibt, was mit Vladeks Gattin denn nun wirklich passiert ist. Ich würde ja vermuten, sie sei der verschleierte Boss, aber das
werde ich wohl vielleicht im zweiten Band erfahren. Meine Neugier ist jedenfalls geweckt, denn Peru platziert seine Cliffhanger immer just an der Stelle,
an der es interessant wird. Er springt dabei von Begebenheiten aus dem Jahre 40 n.Chr. zur heutigen Gegenwart und wieder zurück, so dass man erst
nach und nach die Erlebnisse Vladeks und Nosferatus und auch den Grund erfährt, weshalb sie sich gegenseitig so hassen. Das Ende enttäuscht mit
einem lächerlichen Zweikampf, der sich innerhalb einer Zeichnung erledigt hat, aber Peru hat ja die Chance, sich in Band 2 zu steigern. Ich bin
auf jeden Fall dabei. (Januar 2013)
Schon gewusst?