Entwickler

BioWare
- Kanada

Titel

Mass Effect 3

Originaltitel

Mass Effect 3

Genre

Action-Rollenspiel

Spielzeit

25-50 Stunden

Erscheinungsjahr D

08.03.2012

Verfilmungen

Publisher

Electronic Arts

Altersfreigabe

ab 16

Wertung

Inhalt

Der Kampf gegen die Reaper geht in die letzte Runde und Shepard macht sich auf, sämtliche Kampfkraft der bekannten Galaxie zu mobilisieren. Dafür müssen sich die zwestrittenen Völer erst einmal zusammenraufen und wer ist da besser als Vermittler geeignet als Commander Shepard, der bereits die Collectors zurückgeschlagen hatte und als Held gilt...

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich und weiblich: Commander Shepard
+ Satte Soundeffekte
+ Gute englische Sprecher
+ 2 Modi: Alle Gesprächsoptionen oder automatische Gespräche für diejenigen, die nur ballern wollen
+ Charakterimport aus den gespeicherten Spielständen der Vorgänger. In einer Liste sieht man nochmals die Entscheidungen aufgeführt, die man getroffen hatte. Etwa, welche Beziehungen man hatte, ob man der Rachnikönigin geholfen, den Rat gerettet hat
- Leichen verschwinden sofort
+ Sehr viele Zwischensequenzen, die inszeniert sind wie ein Film- Dadurch wird man sehr oft und lang zum bloßen Zuschauer degradiert
- Zwischensequenzen lassen sich weder überspringen noch pausieren
+ Feinde suchen Deckung, rollen sich ab- Bleiben aber meistens an derselben Stelle stehen oder rennen stumpf auf einen zu
+ Später gibt es endlich würdige Gegner: Allen voran die Banshees, aber auch die Geth Prime- Kämpfe sind im normalen Modus keine Herausforderung
- Kollegen bleiben manchmal irgendwo stehen und bewegen sich nicht mehr. Außerdem rennen sie einem ständig vor die Flinte und benutzen Fähigkeiten, wenn es keinen Sinn macht (Singularity gegen stationäre Geschütze)
- Geht man mit Escape ins Menü und will dann weiterspielen, fehlt oft der Ton. Da hilft nur Neustart
- Etwas zu viel Pathos für meinen Geschmack (Hero of the Krogan z.B.)
+ Lebendig wirkende Charaktere mit einer eigenen Geschichte
- Man muss nur zufällig ein Gespräch mithören, indem man an Personen vorbeigeht und schon hat man eine neue Quest an der Backe. Die meisten nach dem Schema, XY sucht einen Sonstnochwas
+ Im "Weapon Loadout" kann man die neuesten Errungenschaften ausrüsten, die man in den Levels verteilt findet. Etwa neue Waffen oder Uprades für selbige. Neue Waffen sind als solche gekennzeichnet. Dabei sollte man auf Schadenswerte, Genauigkeit und Feuerrate achten. Zwei Upgrades pro Waffe sind möglich (z.B. größere Ammokapazität). Direktvergleich mit der aktuell ausgerüsteten Waffe wird durch farbige Balken erleichtert
- Keine Trefferzonen
- In manchen Abschnitten kann man nicht speichern, wohl um die Spannung zu erhöhen. Das bedeutet aber auch, dass man diesen Abschnitt nochmals spielen muss, wenn man stirbt
+ Ein paar tolle Missionen wie die mir den Banshees im Ardat-Yakshi Kloster- Viele Fetch-Missionen, d.h. man muss irgendetwas suchen und es dem Betreffenden bringen
- Nur sechs Squadmitglieder zur Auswahl, darunter dieser primitive Langweiler James. Zu einer Mission darf man dan sogar nur zwei mitnehmen
+ Alte Bekannte wie Liara, Ashley, Grunt, Garrus, Samara, Miranda, Legion
- Des öfteren trifft man auf Ungereimtheiten in der Handlung, v.a. wenn Kai Leng uns leben lässt
- Teils befremdliche Reaktionen der Figuren (etwa wenn Urdnot Wrex eine flammende Rede hält und die ganze Bande ungerührt herumsteht)
- Viel Atmosphäre wurde verschenkt, etwa in dem Ardat-Yakshi Kloster, in dem man zunächst im Dunkeln unterwegs ist, welcher nur von einer Taschenlampe erhellt wird. Der Grusel findet aber bereits nach geschätzten zwei Minuten sein Ende, da es dann gleich wieder hell wird
+ Am Schluss steht man vor einer Entscheidung, die zwei unterschiedliche Enden zu Folge hat- Lösung ist nicht gerade elegant, aber in Ordnung
+ Den Abspann abwarten!

Grafik

+ Maximale Auflösung 1280 x 1024
- Gesichter wirken hölzern
- Umgebung wirkt oft so leer
- Grafisch gesehen kaum Fortschritte zu den beiden Vorgängern

Komfort

+ Bedienung frei konfigurierbar
+ Steuerung mit Tastatur und Maus. Mit der Leertaste kann man sprinten- Hüpfen ist nicht möglich
+ 5 Schwierigkeitsstufen: Narrative, Casual, Normal, Hardcore, Insanity
+ Juhuu, es wird von DVD installiert und nicht erst alles runtergeladen- Für die Installation von "Mass Effect 3" ist die Anbindung des Spiels an Origin notwendig. Man muss sich damit einverstanden erklären, dass Hardwarekonfigurationen und IP-Adressen an EA übermittelt und gespeichert werden. Also Konto online bei Origin anlegen, Code eingeben und dann erst kann installiert werden
- Origin verbindet sich immer automatisch mit dem Internet, Steam fragt wenigstens, ob es online gehen soll
+ Lädt schnell
- Mit der Normandy umherzufliegen ist so aufwenig
- Shepard sucht immer an der Wand Deckung, an die man sich nicht drücken will, vor allem an Ecken. Dadurch hockt er nicht mehr hinter dem Schild, sondern steht auf, stellt sich an die Wand daneben und wird natürlich von feindlichen Kugeln getroffen
+ Bei den Hauptquests steht meistens dran "Priority"- Journal lässt sich nicht sortieren, z.B. nach Haupt- und Nebenquests
- Steht man nah an einer Wand, sieht man im Scharfschützenmodus lediglich Shepards Rücken
+ Über Ammo muss man nur drüberlaufen, um sie aufzusammeln
+ Gesundheit und Schilde regenerieren sich schnell, wenn man in Deckung geht und keinen weiteren Schaden erleidet- Mir sind Medpacks lieber
- Waffe wird automatisch nachgeladen

Ausstattung

+ 2 DVDs
- Kein gedrucktes Handbuch, nur als PDF auf der DVD
+ 7 Sprachen: Dt., engl., span., frz., ital., poln., russ.

FAZIT:
Mit diesem Teil findet die Trilogie ihr Ende, doch haben sich die Entwickler am Schluss, wie könnte es anders sein, noch ein Hintertürchen offen gelassen. Ich bin irgendwie froh, dass die Geschichte vorbei ist und ich mal wieder etwas anders spielen kann. Denn der dritte Teil brachte im Grunde genommen keine Neuerungen. Weder grafisch, was mir nicht so wichtig ist, noch inhaltlich unterscheidet er sich groß von den Vorgängern. Diesmal hatte ich sogar noch mehr das Gefühl, in einem interaktiven Film gelandet zu sein und das meine ich nicht positiv. Teils gut inszenierte Missionen werden erstickt unter einer riesigen Wolke aus Pathos, die, je bombastischer die Szenen präsentiert werden, umso deutlicher zeigen, dass nichts dahinter steckt. Teils befremdliche oder gar ausbleibende Reaktionen der Figuren verhinderten, dass ich mich in die Handlung so einleben konnte wie es bei den ersten beiden Teilen der Fall war. Auch das Ende ist wenig elegant, ist aber in Ordnung.
Den Actionteil hingegen finde ich nicht sonderlich gelungen, da mich vor allem das Deckungssystem nervte. Man ist gezwungen, sich völlig umzustellen von der "normalen" Spielweise in Ego-Shootern hin zu der "konsoligen" Version. Sprich, man kann nicht springen, sich nicht aus der Deckung beugen, hinlegen schon gar nicht und auch nirgends runterfallen. Mir scheint, der Actionteil richtet sich eher an Gelegenheitsspieler, ebenso wie der rudimentäre Rollenspielteil. Dieser wurde im Vergleich zum Vorgänger zwar etwas aufgebohrt, doch hat man nur allzu bald alle sinnvollen Fähigkeiten auf die vollste Stufe ausgebaut, ohne sich dafür in jeder Ecke des Universums umtun zu müssen. Man verstehe mich jetzt nicht falsch, ich finde "Mass Effect 3" immer noch gut, da ich wieder alte Bekannte treffen und ein, zwei Entscheidungen treffen durfte, bei denen ich lange überlegen musste (Krogan, Geth). Letztlich läuft natürlich alles auf dasselbe hinaus, aber man hat immerhin manchmal das Gefühl, nicht nur durch lineare Level geführt zu werden, sondern ein wenig Einfluss zu haben, auch wenn das nur scheinbar der Fall ist. Trotzdem sollte man "Mass Effect" gespielt haben, wenn man auf Science Fiction steht und eine abgeschwächte Version von Ego Shooter und Rollenspiel erleben will. Allerdings immer schön der Reihe nach. (August 2012)

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Dieses Spiel ist Teil einer Reihe:
I: Mass Effect (2008)
II: Mass Effect 2 (2010)
III: Mass Effect 3 (2012)