Autor | Grimbert, Pierre |
Titel | Die Magier
IV: Kinder der Ewigkeit |
Originaltitel | Le Secret de Ji
IV: Le Doyen éternel |
Genre | Fantasy |
Seiten | 422 |
Erscheinungsjahr | 1997 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Heyne |
Wertung | |
Inhalt
Die alles entscheidende Schlacht zwischen Saat dem Ökonom, seinem Verbündeten Sombre, seiner 15 000 Mann starken Armee und dem Rest der bekannten Welt steht kurz bevor. Während Ratsherrin Corenn versucht, die Arkanier zu einem Feldzug gegen Saat zu überreden, stellt sich Grigán seiner Vergangenheit und Rey seinem ärgsten Feind...
Rezension
Von Band zu Band treten die Mängel deutlicher zutage. Die so dürftig charakterisierten Figuren machen keinerlei Entwicklung durch und reagieren stets genauso, wie man es von ihnen erwartet. Sie und damit die gesamte Geschichte wirken dadurch derart naiv, dass sie fast wie eine Parodie des Genres wirken, wenn man nicht genau wüsste, dass Grimbert es durchaus ernst meint. Andernfalls hätte der Autor mehr Ironie einfließen lassen, doch bei ihm gibt es nur das ganz große Gefühl, die immer währende Liebe, die alles bewältigende Freundschaft, das abgrundtiefe Böse. Lediglich Sombre weckte ambivalente Gefühle in mir, die zwischen Abneigung und Mitleid schwankten. Damit wären wir jedoch bei einem weiteren Kritikpunkt, nämlich den Namen. Ich frage mich, ob sie auch im Original lächerlich wirken: Saat der Ökonom und Sombre, ein tolles Pärchen.
Doch was am meisten störte war die Tatsache, dass gefährliche Situationen lächerlich leicht zu bewältigen waren. Spannung kam dadurch nie wirklich auf, zumal die Protagonisten unsterblich erschienen. Bei solch stümperhaften Gegnern war keine Bedrohung spürbar und selbst die Götter, die hier auftreten, schienen machtloser als die Menschen, von denen sie angebetet werden. Ferner müsste die Welt nur so vor Göttern wimmeln – wo treiben die sich alle rum? Weshalb unternehmen sie nichts? Was ich außerdem nicht verstehe ist, weshalb sich die Erben im Jal'dara zwar nicht mit Wasser benetzen, aber mit Schlamm beschmieren können. Und warum werden die Undinen als so gefährlich eingestuft? Alles in allem bleibt also ein schaler Beigeschmack, nachdem man die Tetralogie hinter sich gebracht hat. Rein rechnerisch müsste man 2,5 auf 3 Punkte, also auf „gut“ runden, doch das hat sich Grimbert mit diesem sehr simplen Machwerk nicht verdient.
Noch etwas zum Formellen: Ein 40seitiges Glossar ist in jedem Band an den jeweiligen Roman angehängt, worin die wichtigsten Begriffe, Titel und Gottheiten erläutert werden (auch diese nervtötenden Zeiteinheiten wie Dezille, Dezime und Dekant). Die Illustrationen auf den Einbänden finde ich toll, obwohl sie, wie schon erwähnt, nichts mit dem Inhalt zu tun haben. Welche Flachzange hat sich außerdem diesen Titel ausgedacht?! Es treten gerade mal drei Magier auf und diese benutzen ihre Kräfte erst im dritten Band und selbst dann nicht sonderlich ausgiebig. Mal wird eine Bogensehne zerrissen, mal ein Schwert zerbröselt oder Besitz von einem Affen ergriffen. Wenn Yan doch ach so große Kräfte besitzt, weshalb kann er sie dann nicht sinnvoller einsetzen?! Diese Planlosigkeit der Erben ist ein weiteres Manko in dieser Reihe, die in „Die Krieger“ ihre Fortsetzung findet. Dort geht es um die Kinder der Erben. Na, wenn Grimbert das Beste ist, was Frankreich zu bieten hat...