Autor

Hobb, Robin
(= Lindholm, Megan)

Titel

Der Adept des Assassinen

Originaltitel

Assassin's Apprentice

Genre

Fantasy

Seiten

435

Erscheinungsjahr

1995

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Spectra Books (Teil v. Random House)

Website des Autors

www.robinhobb.com
www.meganlindholm.com

ISBN

978-0-553-57339-8

Wertung

Inhalt

Fitz Chivalry Weitseher ist der Bastard eines Prinzen und als solcher wird er am Hofe verachtet. Aufgezogen wird er von Burrich, einem bärbeißigen Stallmeister, der es aber gut mit ihm meint. Eines Tages beschließt König Shrewd schließlich, den Jungen von seinem alten Berater Chade zum Assassinen ausbilden zu lassen. Fitz lernt die Kunst des Tötens, die Magie und die Gewissenskonflikte kennen, die damit einhergehen...

Rezension

Die Trilogie hatte ich vor etwa zehn Jahren bereits gelesen und sie hat nichts von ihrer Faszination verloren. Hobbs Art zu schreiben lässt mich sofort in die Geschichte versinken und die Gerüche der Stallungen schweben vorbei, man spürt die Abneigung mancher Burgbewohner und die etwas unbeholfene Freundschaft con Cade und Burrich, denen Fitz im Grunde genommen aufgedrängt wurde. Dadurch, dass der Roman von Ich-Erzähler Fitz niedergelegt wurde, bleibt vieles von dem verborgen, was man gerne wüsste. Prince Chivalry, Fitz Vater, lernt man leider nie kennen, der Narr bleibt stets rätselhaft und was treibt Chade eigentlich, wenn er mal nicht seinen Schüler unterrichtet? Man ist stets gezwungen, seine eigenen Schlüsse zu ziehen und liest immer weiter, weil man hofft, dass es dem Protagonisten gelingen möge, seinen Platz zu finden und seine Bitterkeit zu überwinden. Denn bei Hobb ist keineswegs gegeben, dass alles ein gutes Ende haben wird. Genau deshalb finde ich ihre Bücher wohl so spannend.
Mit der Hauptfigur könnte man wirklich zuweilen die Geduld verlieren, denn Fitz ist ich-bezogen, impulsiv, voller Vorwürfe und Selbstmitleid. Doch was kann er tun, all die Widrigkeiten, denen er sich entgegenstellen muss, all die Ungerechtigkeiten, die ihm wiederfahren, sind teilweise kaum zu ertragen. Man möchte aufspringen, die Peiniger voll Pfund auf's Maul hauen, Fitz schütteln und ihm zurufen, er möge sich endlich aufraffen und seinen Gegnern zeigen, was in ihm steckt. Dann jedoch fällt mir wieder ein, dass Fitz nur ein kleiner Junge ist, der in einer Umgebung erwachsen werden soll, die ihm zum Teil regelrecht feindlich gesonnen ist. Man lernt die kleinen Lichtblicke zu schätzen, die auch in Buckkeep zu finden sind und schämt sich, wenn Fitz Leute vor den Kopf stößt, die ihm wohlgesonnen sind.
Wie man sieht, bin ich immer noch in dieser düsteren Welt gefangen und habe auch sofort mit dem zweiten Band angefangen. Denn obwohl im Grunde nicht viel geschieht, ist "Assassin's Apprentice" spannender als viele Fantasyromane, weil hier keine großen Helden herumlaufen, sondern Figuren, die durch und durch menschlich erscheinen, Fehler machen und sich von Emotionen kontrollieren lassen. Die Erwachsenwerdung des FitzChivalry Farseer ist einfach mitreißend und stößt den Leser in ein Wechselbad der Gefühle. Wer C.J. Cherryh und Lois McMaster Bujold mag, wird auch Robin Hobb zu schätzen wissen. (Juni 2011)
Sie mochten dieses Buch? Dann könnte Ihnen auch gefallen:
Rider at the Gate (1995)
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
The Farseer Trilogy
I: Assassin's Apprentice (1995)
II: Royal Assassin (1996)
III: Assassin's Quest (1997)

auf deutsch:
Die Legende vom Weitseher
I: Der Adept des Assassinen
II: Des Königs Meuchelmörder
III: Die Magie des Assassinen