Inhalt
Im Hilton Hotel in Costricana findet ein Kongress statt, auf dem über die Probleme der Welt und geeignete
Lösungen beraten wird. Der berühmte Raumfahrer Ijon Tichy ist mit von der Partie und gerät
dabei in die Wirren eines Bürgerkrieges auf den Straßen der Stadt. Chemische Kampfstoffe, sogenannte
Benignatoren, werden gegen die Rebellen eingesetzt, schlagen jedoch auch gegen die Polizei
zurück. Mit anderen Teilnehmern des Kongresses versteckt sich Tichy in der Kanalisation, Sauerstoffmasken
auf den Gesichtern. Die reine Luft geht jedoch bald zur Neige und die verwirrten Männer und
Frauen wissen schließlich nicht mehr, was Realität ist und was ihnen von der Droge vorgegaukelt
wird...
Rezension
Ich muss sagen, Lem hat mich dabei mehrmals erfolgreich an der Nase herumgeführt. Eine solch abgedrehte
Satire habe ich wirklich noch nie gelesen - nun gut, die "Sterntagebücher", in denen Tichy auch
die Hauptrolle spielt. Der Autor reiht einen abstrusen Einfall an den anderen und hat sichtlich Vergnügen
daran, den Leser auf's Glatteis zu führen. Sehr schnell beginnt man, alles anzuzweifeln, was
Tichy im Moment zu erleben scheint und fühlt sich an "Die Matrix" erinnert oder das raffiniertere
"existenZ" (mir fallen im Augenblick nur Filme als Beispiele ein). Was ist Schein, was ist Wirklichkeit?
Wie viel sind wir bereit, aufzugeben für den globalen Frieden? Unseren Willen? Unsere Freiheit, so zu
denken und zu handeln, wie wir es wollen? Bei den vielen drogeninduzierten Realitäten ist es praktisch,
dass Unlogisches wie die Tatsache, dass bei Lem 20 Milliarden Menschen auf der Welt leben, aber
immer noch Leute aus der Vergangenheit aufgetaut werden, belanglos wird.
Letztendlich bleibt aber nur zu sagen, dass ich Lems Buch schlicht genial fand - er regt einen zum
Nachdenken an und unterhält dabei glänzend, von amüsieren ganz zu schweigen.