Inhalt
Der Lem-Fans zum Beispiel aus den sensationell absurden „Sterntagebüchern“ bekannte Ijon Tichy spielt auch hier
wieder die Hauptrolle. Ein sich von den Menschen missverstanden gefühlter Planet hat ihm eine Nachricht zukommen lassen. Tichy fühlt sich pikiert und macht sich fortan jede Nacht auf, um in den Archiven einer Schweizer
Bibliothek die gesamte Forschungslektüre über den Planeten Entia durchzuackern. Auf Entia sollen „Manschen“ in
den Eingeweiden der Kurdel leben, einer Art Saurier, die ganze Städte in sich herumtragen. Schließlich steht auch
noch ein Lokaltermin auf dem fernen Gestirn an...
Rezension
Mir war dieses Buch viel zu abstrakt, um es richtig genießen zu können. Dutzende von Seiten, ach was, das halbe
Buch verbringt man in diesem öden Archiv mit Tichy, der zum Glück von dem Gelernten genauso wenig verstand
wie ich. Da streiten sich Wissenschaftler um die Frage, ob es diese schreitenden Städte denn nun gebe oder
nicht. Wie haben sich die Manschen entwickelt? Ist es besser, in einem Kurdel zu leben und Blasphemie, auch
nur daran zu denken, sich an der frischen Luft zu bewegen? Welches Buch über die Historie Entias sagt die
Wahrheit?
Manches wiederum fand ich hochinteressant, etwa wenn die Manschen über das Leben auf der Erde spekulieren
oder Tichy in die Mühlen der Schweizer Justiz gerät. Der Rest – und dieser machte eigentlich den größten Teil
des „Romans“ aus – war mir einfach zu langatmig. Es passiert kaum etwas, das man Handlung nennen könnte und
sämtliche Figuren bleiben lediglich angedeutet. Da hilft auch die feine Ironie nicht, mit der Lem einige merkwürdige
Verhaltensweisen sowohl der Menschen als auch der Manschen auf's Korn nimmt. Er tritt vieles für meinen
Geschmack viel zu sehr breit und kommt so überhaupt nicht voran mit seiner Geschichte. Fremde Welten entdecke
ich immer lieber „vor Ort“ als durch das Durchackern des gesamten Bibliotheksbestands.