Inhalt
Die Welt ist nicht mehr geteilt in arm oder reich, Mann oder Frau, all das ist fortan egal. Denn jetzt gibt es nur noch zwei Parteien:
Die Haters und die Unchanged. Die Unveränderten haben sich in die Städte zurückgezogen, beschützt vom Militär, bedroht von Überbevölkerung
und Hunger. Die Haters hingegen rücken immer weiter vor in ihrem blinden Hass gegen die normalen Menschen und setzen zu einem vernichtenden
Schlag an...
Rezension
Der aus dem ersten Teil bekannte Danny McCoyne ist einer der Hater und der Ich-Erzähler, den man die meiste Zeit über begleitet. Er tötet,
schlägt voll blinder Wut um sich und ist nur von zwei Dingen beseelt: Alle Unchanged zu vernichten und seine Tochter Ellis wiederzufinden.
Dabei kam ich ihm so nahe, da man ihm quasi permament über die Schulter guckt, dass ich bisweilen einen regelrechten Widerwillen hatte,
weiterzulesen. Ich wollte nicht, dass er überlebt, ich wollte nicht, dass die Hater den Sieg davontragen. Jedes seiner Opfer ließ mich
innerlich zusammenzucken und dennoch konnte ich einfach nicht aufhören. Ich musste wissen, ob es Danny und den anderen Mördern gelingen würde,
die normalgebliebene Bevölkerung auszulöschen. Das werde ich natürlich erst im abschließenden Band ("Them or Us") erfahren.
War "Haters" in weiten Teilen geradezu nervtötend, weil die Hauptfigur Danny, ein Waschlappen sondergleichen, aus dem Jammern nicht mehr
herauskam, so ist "Dog Blood" ein ähnlich aufregendes Erlebnis wie "28 Days Later". Aus Sicht der Unchanged sind die Hater nämlich nicht
anders als hirnlose Zombies und ich wünschte mir oft, dass dem so sei. Denn immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich begann, Danny
nicht nur als Monster, sondern auch als Mensch anzusehen. Moody ist eine echt fiese Socke, dass er seinen Protagonisten als scheinbar
normal hinstellt und man dabei sogar den Unchanged geradezu fremd wird. Diese Seite kommt für meinen Geschmack eindeutig zu kurz, man
wird vom Autoren immer weiter auf die Seite der Hater gedrängt. Wer gut oder böse ist, darüber macht man sich die ganze Zeit über
Gedanken und genau das macht "Dog Blood" zu einem äußerst intensiven Erlebnis und ich glaube, dass kaum ein Leser unberührt bleiben
wird. Es ist schrecklich. Es ist toll. (Januar 2013)
Schon gewusst?