Autor | Ennis, Garth (Text) & Burrows, Jacen (Illustration) |
Titel | Crossed Vol. 1 |
Originaltitel | Crossed Vol. 1 |
Genre | Comic: Horror |
Altersempfehlung | ab 18 Jahren |
Seiten | 240 |
Erscheinungsjahr | 2006 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Avatar Press |
ISBN | 978-1-592910-90-8 |
Wertung | |
Anspruch | |
Blut und Morde | |
Erotik | |
Humor | |
Inhalt
Eine Seuche unbekannten Ursprungs verwandelt Menschen in blutrünstige Bestien und die Normalgebliebenen finden sich alsbald in der Minderheit. Sie verstecken sich, plündern Häuser und Läden
auf der verzweifelten Suche nach Essbarem und sind bis auf die Zähne bewaffnet, um sich jederzeit gegen die Crossed wehren zu können. Oder um sich selbst das Leben zu nehmen, denn alles ist
besser, als diesen Monstern in die Hände zu fallen...
Rezension
Jacen Burrows hat recht gute Arbeit geleistet, für meinen Geschmack jedoch manchmal zu gut. Die Hintergründe meine ich damit nicht, diese sind insgesamt gesehen aber auch nicht schlecht.
Der Wald sieht tatsächlich aus wie ein Wald, das hohe, wogende Gras bietet gute Deckungsmöglichkeiten und die schneebedeckte Landschaft wirkt sehr idyllisch. Was mir jedoch am besten
gefällt sind die - überzeichneten - Gesichter, aus denen einem der pure Wahnsinn oder das nackte Grauen entgegenspringt. Die Figuren sind zudem gut zu unterscheiden und die Bilder wirken
vor allem in den Kämpfen sehr dynamisch. Dabei bleibt alles sehr "comichaft" mit dem scharzen Rand um sämtliche Gegenstände und Menschen herum. Erdtöne sind vorherrschend und die Farbe Rot
sieht man natürlich mit am häufigsten. Womit ich bei meinem größten Kritikpunkt angelangt wäre, der dargestellten, exzessiven Gewalt. Burrows überlässt nichts der Fantasie und Menschen, die
man gerade noch auf ihrer Flucht vor den Crossed begleitet hat, werden in Stücke gerissen und in Körperöffnungen gefickt, die zuvor noch nicht vorhanden waren. Man weiß nicht, soll man kotzen
oder weiterlesen. Seitenzahlen fehlen. Printed in Canada.
Anstatt mich über die Kloschüssel zu hängen, habe ich den Comic zu Ende gelesen, immer wieder unterbrochen von Zweifeln (Ist das krank! Will ich wirklich erfahren, was mit diesen Leuten
geschieht?!). Letztlich fand ich es aber doch so aufregend, dass ich mit der Lektüre fortfuhr, zumal man die Protagonisten immer besser kennenlernt. Da ist der unglücklich verliebte Stan, der
nie besonders mutig war und sich jetzt mit einer Waffe in der Hand seiner Haut erwehren muss. Oder Kelly, die das Pech hatte, in das grelle Licht einer Atombombenexplosion zu blicken und dabei
ihre Fähigkeit zu Sehen einbüßte. Cindy und ihr Sohn Patrick, die immer auf sich allein gestellt war und jetzt die Führung der Gruppe übernimmt (anfangs erschien sie mir dunkelhäutig, später
wurde sie seltsamerweise immer heller, aber das nur am Rande).
Selten hat ein Comic so starke Emotionen in mir ausgelöst wie "Crossed" und dabei meine ich nicht (nur) den Ekel. All die kleinen
Schicksale sind es, die zum Weiterlesen animieren und die einen mit Angst, Entsetzen und Trauer erfüllen. Außerdem geht es hier um die Frage, wie es in einer solchen Welt möglich ist, menschlich
zu bleiben. Gehört die Gruppe Überlebender nach all ihren Taten immer noch zu den Guten? Ferner ist die Handlung keineswegs originell, auch ich ziehe dabei den oft bemühten
Vergleich mit "The Walking Dead" heran, da es hier wie dort um eine Gruppe Überlebender geht, die nicht nur mit dem Gegner zu kämpfen haben. Die Story bei der Romantrilogie
"Hater" ist "Crossed" sogar noch ähnlicher, da die Menschen auch dort lediglich wahnsinnig und nicht zu Untoten werden. Erfreulicherweise wird
die Handlung des Comics dabei nicht linear erzählt, sondern immer wieder durch Rückblenden unterbrochen, bei denen man mehr über die Umstände erfährt, unter denen die Gruppe zusammengefunden
hat. Das Ende könnte im Grunde genommen der Abschluss dieser Reihe sein - mal sehen, ob ich mir solch einen Horror noch einmal antue. (Mai 2013)
Schon gewusst?
Der vorliegende Sammelband enthält "Crossed #1-10". #1 wurde koloriert von Greg Waller, #2ß10 von Juanmar. Die deutsche Ausgabe ist beim Panini Verlag erschienen.