Anspruch | |
Blut und Morde | |
Erotik | |
Humor | |
Inhalt
Officer Rick Grimes wird während eines Einsatzes angeschossen und liegt wochenlang im Koma. Als er erwacht, scheint er völlig allein zu sein. Keine Ärzte, Krankenschwestern,
keine Mitpatienten - was ist hier los?! Das soll Rick nur allzu bald erfahren. Als er nämlich eine der von außen verrammelten Türen öffnet und von einem Mann angegriffen wird,
dessen offene Wunden von Fliegen umschwärmt werden...
Rezension
"The Walking Dead" handelt natürlich von Zombies und wie diese zeichnerisch umgesetzt wurden ist nichts für schwache Mägen. Gedärme quellen hervor, Maden wimmeln in offenen
Wunden, Schädel werden gespalten und Hirne rausgepustet. Diese Schockeffekte werden glücklicherweise eher sparsam eingesetzt, so dass die Gewalt immer wieder völlig
unvermittelt in eine trügerische Ruhe einbricht, als man bereits dachte und hoffte, ein wenig Normalität sei eingekehrt. "The Walking Dead" bietet daher nicht nur Horror,
sondern auch Dramatik, da sich Spannungen zwischen den Überlebenden aufbauen, die sich zwangsläufig igendwann entladen. Über die Protagonisten erfährt man in vorliegendem
Sammelband - er enthält die Bände #1-6 - kaum etwas, doch vielleicht ist dies dem Medium Comic geschuldet. Keine Ahnung, dies ist mein erster (Von "Calvin & Hobbes" einmal
abgesehen). Was ich daran sehr gut finde ist die Tatsache, dass ganz normale Menschen die Hauptrolle spielen. Sie haben Angst, streiten darüber, was sie tun sollen und den
Männern werden sogar Tränen zugestanden.
Eine große Rolle spielen hierbei die tollen Zeichnungen von Tony Moore. Gefühle sind auf den Gesichtern deutlich zu erkennen, obwohl sie etwas überzeichnet sind (das
ausladende Kinn von Rick und Sean zum Beispiel gemahnen an Karikaturen). Die Bilder wirken dynamisch und zeigen die Figuren mal in Nahaufnahme, mal zur Gänze und es wird
zuweilen ganz auf jedwedes Wort verzichtet und nur durch die Mimik der Gesichter gezeigt, was in den Charakteren vorgeht. Sämtliche Illustrationen sind in schwarz-weiß
gehalten (weitere Grautöne von Cliff Rathburn) und obwohl man meistens nur Rick und co. sieht, werden sie nie langweilig. Man verweilt aber auch nicht für längere Zeit
bei einem Bild.
Lobenswert ist außerdem die hochwertige Bindung durch den Cross Cult Verla. Die Seiten sind robust und an den Comic schließen sich Interviews mit Kirkman und Moore an,
Informationen zu Zombiefilmen und Werbung für andere Comics des Verlags. Für € 16,- hat man zudem gleich die ersten sechs Bände der Serie in einem Band. (September 2012)
Schon gewusst?