Autor | Peru, Olivier (Text) & Leoni, Alberto (Illustration) |
Titel | Zombies 0: Tod und Agonie |
Originaltitel | Zombies: La Mort et le Mourant |
Genre | Comic: Horror |
Altersempfehlung | ab 16 Jahren |
Seiten | 48 |
Erscheinungsjahr | 2012 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Splitter |
ISBN | 978-3-86869-463-5 |
Wertung | |
Anspruch | |
Blut und Morde | |
Erotik | |
Humor | |
Inhalt
Die Karriere des Schauspielers Serge Lapointe hat ihren Zenit schon lange überschritten und so tingelt es gerade durch Russland, wo er seine
zweitklassigen Horrorfilme bewirbt. Da bricht, so scheint es, die Apokalypse über die Welt herein. Zombiehorden rennen durch die Straßen
und beißen jeden, der in ihre Nähe kommt. Um nicht selbst durch so einen Biss infiziert zu werden, kennt Lapointe nur ein Ziel: Raus aus
Russland...
Rezension
Da ich als Commicneuling bisher lediglich einige Bände von "The Walking Dead" gelesen hatte, freute ich mich besonders über das große
Format (322 x 230 x 10 mm), auf dem die teils detailreichen Illustrationen Leonis sehr gut zur Geltung kommen. Einige Male hielt ich
trotz des Dranges weiterzulesen inne, um mir die Bilder genauer anzusehen. Vor allem die Szene vor dem Hotel hielt mich mehrere Minuten
in ihrem Bann. Schrecklich sind die geschundenen Leiber, die verzerrten Visagen, die nackte Angst in den Augen der Opfer. Die verwendeten
Farben sind größtenteils Braun- und Grautöne, welche aber die düstere Endzeitstimmung gut unterstreichen. Die Mimik finde ich gelungen, auch
die Bewegungen wirken naturgetreu. Der Einsatz von Licht und Schatten ist sehr atmosphärisch (Gegenlichtaufnahmen, Mündungsfeuer, das
Grelle Bild eines Fernsehers) und die Szenen sind voller Dramatik.
Die Hauptfigur Serge Lapointe verkörpert den klassischen Antihelden. Erfolglos, alleinstehend, ohne enge Freunde, von seinem Agenten einmal
abgesehen und ein ziemlicher Egoist. Dazu passen die zynischen Gedanken, die immer wieder eingestreut werden: "In den Staaten bin ich nichts mehr wert,
aber den Trotteln hier kann ich noch was vormachen. Ich bin erbärmlich." Natürlich gibt es viele Nebenfiguren, die es nicht bis zum Ende
schaffen werden, doch auch sie erhalten eine Persönlichkeit, wie der Soldat, der eine Frau und ein kleines Mädchen verschont, obwohl er
den Befehl erhalten hatte, die Gegend zu "säubern". Oder der Colonel, der seine Männer in den sicheren Tod schickt. Schade nur, dass die
Soldaten alle gleich aussehen, wohingegen man in der Masse der Zombies immer wieder jemanden erkennt, den Lapointe zuvor einmal getroffen
hatte. Das macht den Angriff umso grausiger. Außerdem fand ich die Geschichte sehr packend, da es Verfolungsjagden gibt, und man richtiggehend
spürt, wie sich die Schlinge immer enger um die Überlebenden zieht. "Zombies" erfindet das Rad nicht neu, ist aber ein rasanter Horrorstreifen geworden.
Der Schluss allerdings ist der Hammer, er machte mich fassungslos. (November 2012)
Schon gewusst?
Der vorliegende Band ist ein Prequel zu der Zombie-Reihe, wurde erst nach Band 2 geschrieben und hat daher die Nummer 0.
Die Illustrationen wurden von Matteo Vattoni und Gianluco Garofalo koloriert.