Autor

Card, Orson Scott

Titel

Der Ender-Zyklus
II: Sprecher für die Toten

Originaltitel

Ender series book
II: Speaker for the Dead

Genre

Science Fiction

Seiten

420

Erscheinungsjahr

1986

Auszeichnungen

Hugo Gernsback Award (1986)
Nebula Award (1986)
John W. Campbell Award (1987)
Kurd-Lasswitz-Preis (1989)
Locus Award (1987)

Verfilmungen

Verlag

Bastei-Lübbe

Website des Autors

www.hatrack.com

Wertung

Inhalt

Die Menschen haben sich seit dem Xenozid durch Ender vor 3000 Jahren auf den Hundert Welten angesiedelt und eine ihrer Kolonien Lusitania genannt. Nach langer Zeit wurde endlich wieder anderes intelligentes Leben auf eben diesem Planeten entdeckt und Schweinchen genannt, da diese Wesen das Aussehen der nur mäßig eloquenten Erdentiere haben. Pipo und Libo, Vater und Sohn, haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese menschlichen Geschöpfe zu erforschen, doch werden beide nacheinander auf grausame Art und Weise von den normalerweise friedlich scheinenden Schweinchen umgebracht. Die Angehörigen rufen einen Sprecher für die Toten, um die wahre Geschichte der Männer herauszufinden und zu erzählen...

Rezension

Das Buch steht seinem Vorgänger in nichts nach, wirkt sogar noch reifer und irgendwie stimmiger. Das liegt wohl vor allem an den sehr gut ausgearbeiteten Charakteren, mit denen man beinahe mitzuleben scheint. Noch mehr stehen hier moralische Fragen im Vordergrund, die sich bei der Begegnung und Erforschung einer anderen Spezies stellen. Natürlich ist man sehr gespannt darauf, zu erfahren, warum die beiden Wissenschaftler letztendlich getötet wurden, doch liegt die Faszination eher darin, wie die Menschen mit den Schweinchen umgehen, wie die beiden Seiten sich langsam vorantastend annähern und wieviel von sich selbst sie preisgeben müssen, damit ein Zusammenleben möglich wird und Missverständnissen vorgebeugt werden kann. Ich finde, Card hat das sehr eloquent und farbig beschrieben und wartet, wie bei Ender's Game, mit der großen Enthüllung am Schluss auf. Oder hätte sich jemand anders einen solch ideenreichen Grund einfallen lassen können, warum die zwei Männer getötet worden sind?
Die Leute sind mir durchweg sympathisch, doch muss ich anmerken, dass der Sprecher für die Toten ab und an ein wenig übermenschlich wirkt, obgleich er nur auf einen Erfahrungsschatz von 35 Jahren zurückgreifen kann. Alles, was er sagt, ist letztendlich richtig und wird gut. Naja, fast alles. Bei der letzten großen Entscheidung stellt sich immerhin die Frage, welches der beiden großen Übel er wählen wird, was ihn in einen Gewissenskonflikt wirft. Aber über diese teilweise allzu große Allwissenheit und Weisheit lässt sich leicht hinwegsehen und übrig bleibt eine spannend erzählte Geschichte, die zum Denken anregt und einen kritischen Blick auf den (Überlegenheits-) Glauben des Menschen wirft. (Januar 2008)
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Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Der Ender-Zyklus
1: Das große Spiel (1985)
2: Sprecher für die Toten (1986)
3: Xenozid (1991)
4: Enders Kinder (1996)

im Original:
Ender series
1: Ender's Game
2: Speaker for the Dead
3: Xenocide
4: Children of the Mind
5: Ender in Exile (2008)