Autor

Hobb, Robin
(= Lindholm, Megan)

Titel

Die Zauberschiffe
I: Der Ring der Händler

Originaltitel

The Liveship Traders
I: Ship of Magic.
Chapters 1-15

Genre

Fantasy

Seiten

476

Erscheinungsjahr

1998

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Blanvalet (Teil v. Random House)

Website des Autors

www.robinhobb.com
www.meganlindholm.com

Wertung

Inhalt

Der alte Kapitän des Schiffes Viviace, Ephron Vestrit, stirbt nach langer Krankheit und hinterlässt seiner Familie einen Schuldenberg. Durch seinen Tod wird Viviace zum Leben erweckt und Ephrons jüngere Tochter Alethea ist davon überzeugt, gemeinsam mit ihr segeln zu werden. Alle Besitztümer des alten Mannes überträgt er jedoch auf ihre ältere Schwester Keffria und damit seinem Schwiegersohn Kyle Haven, der sich bald als Herr des Hauses aufspielt. Alethea wird von Bord gewiesen und schwört sich, das Schiff den Händen ihres Schwagers zu entreißen. Derweil schmiedet Kennit auf den Pirateninseln den Plan, eines der Zauberschiffe, wie Viviace eines ist, zu kapern...

Rezension

Leider erwarten den treuen Lesern Hobbs weder Fitz noch Nighteyes, sondern völlig neue Personen, obgleich sie auf derselben Welt wandeln wie der Assassine. Hier geht es vor allem um die Händlerfamilie Vestrit und den Piraten, die man allesamt dank Hobbs toller Charakterisierungen sehr genau kennenlernt. Freunde schneller Action sind hier daher falsch, doch wer sich auf dieses Buch einlässt, wird mit einer detaillierten Beschreibung einer kompletten Welt belohnt (von der leider keine Karte beiliegt).
Die Autorin lässt den Figuren die Zeit, sich zu entfalten und zu entwickeln, wobei ich etwa bei der Hälfte des Romans nicht genau wusste, wohin das alles führen sollte. Hobb hatte dem Ganzen zwar eine grobe Struktur gegeben, doch fühlte ich mich beim lesen etwas ziellos. Was sollte in den folgenden Bänden passieren? Es gab keine dunkle Prophezeiung, keinen Helden, der irgendetwas retten sollte. Wenig später war ich wieder gefesselt von der Ungerechtigkeit, die der jüngsten Tochter Ephrons widerfährt und der Grauzone, in der sich etwa Kyle bewegt. Ist Alethea nicht doch das verwöhnte Gör, als das er sie anprangert? Dies macht die Faszination von Hobbs Büchern aus - Schwarzweißdenken ist hier fehl am Platz, man muss schon genauer hinsehen und ist in seinem Urteil dennoch nie ganz sicher. Ich verfolgte gebannt die Gespräche, die beiden Seiten gerecht werden. Ein klein wenig mehr Handlung hätte ich mir aber doch gewünscht, die dem Buch einen roten Faden gegeben und noch mehr animiert hätte, die etwas laue Mitte durchzustehen.
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Die Zauberschiffe
I: Der Ring der Händler (1998)
II: Viviaces Erwachen (1998)
III: Der blinde Krieger (1999)
IV: Die Stunde des Piraten (1999)
V: Die vergessene Stadt (2000)
VI: Herrscher der drei Reiche (2000)

im Original:
The Liveship Traders
I: Ship of Magic
II: The Mad Ship
III: Ship of Destiny